Zuvor, am 10. April, ist die Stadt Gastgeberin für den Landeskongress "Stadtmarketing und Stadtplanung". Den dortigen Fachdiskussionen und Expertenaustausch folgt dann wenige Tage später das praxisorientierte "Forum Zukunft", Münsters schlüssige Konzept, in dem sich Stadtmarketing und Stadtentwicklung sinnvoll ergänzen. In dieser gemeinsamen Projektarbeit ist Stadtmarketing mehr als Werbung, Stadtentwicklung mehr als Konzeptarbeit.
"Münsters Stärken stärken"
Was macht Münster unverwechselbar? Wo liegen Themenfelder, in denen die Stadt mit ihren Pfunden wuchern kann? "Münsters Stärken stärken" bringt Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann das Anliegen des "Forums Zukunft" auf den Punkt. "Wir wollen die Stärken dieser Stadt bewahren und ausbauen, um im Wettbewerb der Städte und Regionen voranzugehen". Dabei sollen auch private Mitstreiter gewonnen werden, mit denen zukunftsfähige Themenfelder entwickelt und umgesetzt werden. "Die Stadt Münster stellt sich den Herausforderungen der Zukunft und wird wichtige Themen mit Energie voranbringen. Dazu müssen alle gemeinsam ins Boot steigen", so der Oberbürgermeister.
Erste Empfehlungen
Von Beirat und Arbeitskreisen des Stadtmarketing als Fachberater liegen bereits erste Einschätzungen zu den Stärken der Universitätsstadt vor. Diese werden im Forum am 14. April - moderiert von WDR-Chefkorresponent Manfred Erdenberger - präsentiert. Der weitere Weg: Fachleute werden diese ersten Inhalte in "Werkstätten" vertiefen und ergänzen. Dazu gehören Verwaltung und Praktiker aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Handel sowie Vertreter von Interessensverbänden. Die Resultate aus diesen Werkstätten werden in öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt und mit den interessierten Bürgern diskutiert. Die Termine: Forum "City": 16. Mai: "Kunst u. Kultur": 11. Juni; "Wirtschaft / Wissenschaft": 12. Juni; "Freizeit / Sport / Natur": 2. Juli und das Forum "Wohnen und Soziales" am 9. Juli.
Bis zum Jahresende soll so ein klares, unverwechselbares und für die Bürger stimmiges Profil Münsters abgeleitet werden. Parallel werden entsprechende Projekte entwickelt und festgelegt, die gemeinsam in einer Public-Privat-Partnership finanziert und umgesetzt werden sollen.
"Zukunftsweisender Weg"
Städtische und private Partner haben dazu bereits den Beirat Münster Marketing gegündet. Dessen Vorsitzender Prof. Dr. Heribert Meffert unterstützt das integrierte und umsetzungsorientiere Vorgehen: "Mit dem konkreten Commitment im Rahmen einer fassbaren und verbindlichen Projektpartnerschaft sowie der klaren Ausrichtung auf langfristige Entwicklungsziele und ein schlüssiges Profil geht Münster einen zukunftsweisenden und tragfähigen Weg", so der Direktor des Instituts für Marketing an der Universität Münster.
Ein solches Profil könnte beispielsweise die Bildungsstadt Münster sein, die sich in den Kindergärten, Schulen und Hochschulen, aber auch im Kongressstandort zeigt, der viele "Bildungstouristen" anlockt.
Wo liegen die besonderen Kompetenzen Münsters bei Wissenschaft und Bildung? Dies soll eine der Kernfragen sein. Auch bei Kultur und City geht es um Münsters Profil: Was hat diese Stadt etwa im Vergleich zur Konkurrenz im Ruhrgebiet an Einzigartigem zu bieten oder kann es weiter entwicken? Im Bereich "City" ist etwa an ansprechende Platzgestaltungen gedacht, mit der sich die Aufenthaltsqualität weiter steigern lässt.
Die unverwechselbare Mischung der Stadt Münster aus qualitätsvollen "klassischen" Kulturangeboten und der freien Kulturszene sowie die Verbindung von alter und neuer Architektur in der Innenstadt soll Maßstab für die Zukunft sein und zugleich Ansporn für die Bewerbung Münsters als Kulturhauptstadt 2010. Auch Münsters Bedeutung als attraktiver Lebensraum mit individuellen Wohnangeboten und dem Selbstverständnis als Stadt des Ausgleichs und der vielfältigen sozialen Milieus wird bedeutendes Thema beim "Forum Zukunft".
Die Organisation dieses Prozesses übernehmen Münster Marketing und das Amt für Stadt- und Regionalentwicklung, Statistik. Für die Moderation der Werkstätten und Foren ist die Stadtmarketing-Expertin Elke Frauns (Agentur Heinze & Frauns, Dortmund/Münster) gewonnen worden.