Kristiansand ging 1967 als erste norwegische Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer deutschen Kommune eine Partnerschaft ein. "Es wird Zeit, dass ein Partnerschaftsverein gegründet wird", dachten sich Dr. Rolf Lindemann und Dr. Peter Neumann vom Institut für Geographie der Universität. Sie laden zusammen mit dem Amt des Rates und des Oberbürgermeisters zu dem Treffen ein.
Bisher verlaufen die Kontakte zwischen Münster und Kristiansand eher spontan. Vor allem Schulen und Vereine beteiligen sich. Hinzu kommen viele private Freundschaften. Ein Partnerschaftsverein könnte die Aktivitäten bündeln und weiter ausbauen. Ein denkbarer Schwerpunkt liege im kulturellen und sozialen Bereich, meinen Dr. Lindemann und Dr. Neumann. Hier gebe es viele interessante Verbindungen, die etwa mit gemeinsamen Projekten, mit Ausstellungen, Schüler- und Studentenaustauschen gestärkt werden könnten. "Die bestehenden Kontakte bieten viel Potenzial für noch mehr bürgerschaftliche Beteiligung an dieser Städtepartnerschaft", so auch Jürgen Kupferschmidt, Leiter des Amtes des Rates und des Oberbürgermeisters.
Für die Norweger, bekannt für Freundlichkeit, Offenheit und Unkompliziertheit, ist Kristiansand eine typische Stadt des Südens und Norwegens Ferienort Nummer eins. Kristiansand zeichnet sich durch seine reizvolle Lage am Skagerrak, der sehenswerten Schärenküste, aus. Es ist die Stadt mit den meisten Sonnenstunden im Jahr in Norwegen.
Für deutsche Verhältnisse ist Kristiansand eine junge, geplante Stadt mit Schachbrettmuster (gegründet 1641), für die Norweger gilt sie dagegen als alt, liebenswert und voller Charme. Mit 71 000 Einwohnern gehört sie zu den größten Städten Norwegens und bildet ein Oberzentrum für den Süden des Landes. Die barrierefrei angelegte Stadt mit ihren großen öffentlichen Grünflächen wirkt modern und weltoffen. Sie hat eine Fachhochschule und viele sozio-kulturelle Einrichtungen.