In einem Brief an seinen Kollegen Nitzan drückte Tillmann die Stimmungslage der Münsteranerinnen und Münsteraner aus. "Während wir uns darauf vorbereitet und gefreut haben, in den nächsten Tagen ein großes Stadtfest zu feiern, erreicht uns die Nachricht von der unfassbaren Gewalt in unserer Partnerstadt", schrieb Münsters Oberbürgermeister. In Münster herrschten Fassungslosigkeit und Entsetzen.
Als erste Reaktion der Stadt hat Tillmann Trauerbeflaggung am Stadtweinhaus angeordnet. In der Bürgerhalle des Rathauses liegt - auch während des Eurocityfestes - ein Kondolenzbuch aus, in das sich die Bürgerinnen und Bürger eintragen können. Die Mitglieder des Ältestenrates, Regierungspräsident Dr. Jörg Twenhöven als Ehrenbürger Rishon Le-Zions und Vertreter der Jüdischen Gemeinde sowie des Vereins "Freunde für Rishon Le-Zion", der Christlich-Jüdischen Gesellschaft und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft waren die ersten, die sich eintrugen. Außerdem will Tillmann das Eurocityfest am Donnerstag, 9. Mai, um 14.30 Uhr mit einer Gedenkminute beginnen lassen.
Nitzan habe ihm auch weitere Informationen zu dem Attentat gegeben, so der münstersche Oberbürgermeister. Der Attentäter habe die Bombe in einem Vergnügungszentrum in einem Industriegebiet in Rishon gezündet, das von vielen Israelis aus dem ganzen Land besucht werde. Der Attentäter soll aus dem Gaza-Streifen stammen. Unter den bislang 16 Todesopfern seien vier Bürger aus Rishon Le-Zion. Unter den 64 zum Teil sehr schwer verletzten Menschen befänden sich elf aus Münsters Partnerstadt. Angesichts der Schwere der Verletzungen sei nicht auszuschließen, dass es weitere Opfer gebe.