Aus Sicht des Gewässerschutzes ist der Aasee stets ein Sorgenkind gewesen. Die für intensiv genutzte Flachwasserseen typischen Symptome plagen das künstliche Ökosystem, das mit einer Tiefe von nur zwei Metern als Hochwasserspeicher in den 30er Jahren angelegt worden ist. Probleme bereitet besonders die Kombination von viel zu geringer Wassertiefe, die die Selbstreinigungskraft des Sees massiv einschränkt, und übermäßiger Nährstoffbelastung. Die über Aa, Meckelbach und Gievenbach einströmenden Nährstoffmengen (Nitrat, Phosphat, organische Verbindungen) haben sich in den letzten zehn Jahren nicht verringert, heißt es in der Ausschussvorlage. Die hohen landwirtschaftlichen Phosphat-Konzentrationen ermöglichen ein uneingeschränktes Algenwachstum.
Vor allem im Sommer, bei höheren Wassertemperaturen, führt die übermäßige Nährstofffracht nicht selten zu einer erheblichen Belastung für die im Wasser lebenden Tiere. Seit 1992 ist der Aasee mehrfach gründlich untersucht worden, 1995 legten die städtischen Experten das Handlungskonzept Aasee vor. Die auf dieser Grundlage bisher umgesetzten Maßnahmen - zum Beispiel die Außerbetriebnahme der Kläranlage Roxel oder die Renaturierung der Bäche im Einzugsgebiet - konnten den Zustand des Sees allerdings auf Dauer nicht spürbar verbessern.
"Die kontinuierliche Beobachtung des Sees macht seinen hohen Stellenwert deutlich und zeigt, wie ernst die Verwaltung die Problematik nimmt", fasst Gerhard Joksch zusammen. Seit Anfang 2002 arbeitet in der Verwaltung die Arbeitsgruppe Aasee. Sie bündelt unter Federführung des Amtes für Grünflächen und Umweltschutz alle fachlichen Bemühungen, die auf eine bessere Situation des Aasees abzielen. Gedacht ist unter anderem an ein externes Gutachten, das die belastenden Stoffe im See analysiert und mögliche Gesundheitsgefährdungen für die See-Nutzer ermittelt. Außerdem sollen die verschiedenen Fischarten veterinärmedizinisch untersucht werden. Technische Maßnahmen zur Schadstoffverminderung und Nutzungskonzepte für die Einzugsbereiche stehen ebenso auf der Agenda.
Die aktuellen Untersuchungsergebnisse beschäftigen in den nächsten Wochen die parlamentarischen Gremien. Erstmals werden sie am 14. Mai im Ausschuss für Umweltschutz und Bauwesen vorgestellt.