Nur bei einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten – Aaseenutzer, Anrainer und Stadt – kann dem Gewässer wirklich geholfen werden. Darin waren sich die Gesprächspartner einig.
Die Nährstofffracht des Aasees beruht auf mehreren Ursachen, die einzeln für sich problemlos sind, in der Kombination allerdings fatale Folgen für das Gewässer haben: Als der See in den 30-er Jahren zur Hochwasserregulierung angelegt wurde, konnte er wegen der geologischen Verhältnisse nicht tiefer als zwei Meter werden. Damit plagen ihn die typischen Krankheiten aufgestauter Flachgewässer. Dem künstlichen Ökosystem fehlt zeitweilig die Kraft zur Selbstreinigung, er verschlammt. Bei lang anhaltendem Sommerwetter kann ihm buchstäblich die Luft ausgehen.
Die Phosphate und Nitrate, die aus dem Oberlauf der Aa, vom Gievenbach und vom Meckelbach in den Aasee fließen, stammen von kommunalen und häuslichen Einleitungen oder werden von landwirtschaftlich genutzten Flächen eingetragen. "Alle Beteiligten sollten über geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation nachdenken", macht Hauptgeschäftsführer Werner Gehring klar. Sind die unvermeidbaren Einträge aus der Landwirtschaft ein Problem, könnten Uferrandstreifen und Erosionsschutz dazu beitragen, das Umkippen oder Fast-Umkippen des Aasees zu verhindern, so der Vorschlag des Landwirtschaftsverbandes.
Die Stadt beabsichtigt unterdessen, technische Maßnahmen zu ergreifen. Eine erste Linderung der Probleme verspricht sie sich durch eine Entschlammung des Sees. Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer aber, dass auch im Bereich der natürlichen Zuläufe etwas getan werden sollte. Unabdingbar hierfür sei ein gemeinsames Vorgehen mit den Nachbargemeinden. Daher plant die Stadt eine zweite Auflage der Aaseekonferenz, zu der auch Vertreter der Kreise Coesfeld und Steinfurt eingeladen werden sollen.
"Wir haben in diesem ersten Gespräch schon über eine ganze Reihe wichtiger Schritte zur gemeinsamen Rettung des Aasees Einigkeit erzielt", bilanziert Umweltdezernent Gerhard Joksch. "Ich sehe eine gute Basis für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landwirtschaft."