Mit Blick auf die Zukunft sind die Experten sich einig: Die Nachfrage nach Wohnraum wird sich weiter diversifizieren, die klassische Familie wird im Konzert der Nachfrager an Gewicht verlieren. Münster hat als Wohnort jedoch besonders für Wohnformen und Lebensstile jenseits der viel zitierten Mutter-Vater-Kind-Familie eine Menge zu bieten. Das Marketing für Wohnen in Münster dürfe sich also nicht auf die Zielgruppe "junge Familie" beschränken, warnten die Praktiker.
Grundlage der Diskussion waren die ersten Ergebnisse des Konzepts zum Wohnstandortmarketing, das die Beratungsgesellschaft Müller Consult aus Hamburg im städtischen Auftrag entwickelt. Der Konzeptentwurf empfiehlt konsequenterweise die Bereitstellung von Neubaugebieten für Einfamilienhäuser, die die Wünsche der Käufer treffen.
"Auf welche Strategie die Stadt setzen wird, ist für den jetzt angelaufenen integrierten Stadtentwicklungs- und Stadtmarketingprozess `Forum Zukunft´ von großem Interesse", unterstrich Dr. Helga Kreft-Kettermann, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung. "Dort wollen wir mit den Ergebnissen des Wohnstandortmarketings weiter arbeiten."
Hartwig Schultheiß, Dezernent für Planung und Marketing, will den Gesprächsfaden zwischen Wohnungswirtschaft, Politik und Verwaltung nun nicht abreißen lassen. "Wenn die Stadt ihre Leistungen in der Wohnungs- und Baulandpolitik noch stärker an Marktgegebenheiten ausrichtet, dann ist sie auf die Marktkenntniss und die Kooperation der örtlichen Wohnungswirtschaft angewiesen."