"Trotz der guten Platzierung sind wir ein wenig enttäuscht," schildert Leiterin Monika Rasche die Stimmung im Team. "Zwar ist es uns gelungen, die Stadtbibliothek Dresden - sie landete im Vorjahr auf Platz 2 - zu überrunden. Aber durch die erstmalige Teilnahme der Stadtbibliothek Reutlingen, die auf Anhieb den ersten Platz erreichte, blieb wiederum ‚nur‘ der dritte Platz".
Mit der zweitplatzierten Heidelberger Stadtbibliothek liegen damit zwei baden-württembergische Bibliotheken vorn, deren Erfolg in erster Linie auf die gute Ausstattung mit Sachmitteln und Personal zurückzuführen ist. In diesem "Auftragserfüllung" genannten Feld hat die Stadtbücherei Münster nur mittelmäßig abgeschnitten. Bei den Kennzahlen "Bücher, Medien je Einwohner" und "Fläche je 1000 Einwohner" liegt sie sogar weit unter dem Durchschnitt.
Wie im Vorjahr wurden für "Kundenorientierung" wieder Spitzenwerte erzielt. Die Kennzahlen "Öffnungsstunden je Einrichtung" (1538) sowie "Besuche und Entleihungen je Einwohner" sind überdurchschnittlich hoch. Statistisch gesehen besucht jeder Münsteraner 4,7-mal im Jahr die Stadtbücherei und leiht sieben Bücher bzw. Medien aus. Den höchsten Wert erreichte die Bücherei beim so genannten Umschlag: 6,8-mal wird jedes Buch bzw. Medium jährlich in der Stadtbücherei ausgeliehen – ein Wert, der um 66 Prozent über dem Durchschnitt liegt. "Diese Zahl ist eine Bestätigung unseres zielgerichteten und am Kundenbedarf orientierten Bestandsaufbaus und der systematischen Kontrolle der Nutzung", kommentiert Monika Rasche dieses Ergebnis.
Aber nicht nur hier zeigt sich, dass die Stadtbücherei die ihr zur Verfügung gestellten Mittel optimal einsetzt. Sie zeichnet sich auch insgesamt durch wirtschaftliches Handeln aus. Mit Ausgaben von 3,87 Euro je Besucher liegt Münster weit unter dem Durchschnittswert von 6,50 Euro. Fazit von Büchereileiterin Rasche: "Mit äußerst sparsamem Mitteleinsatz bieten wir mehr als einer Million Besuchern aus Münster und Umgebung ein attraktives Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebot."