"Wir wollen mit dieser Aktion spielerisch die Möglichkeit schaffen, dass Kinder ganz unterschiedlicher Nationen, vor allem auch Flüchtlingskinder, sich kennen lernen", sagt Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster, das alljährlich Atlantis organisiert. "Dabei soll es im Idealfall nicht bei einem netten gemeinsamen Abenteuernachmittag bleiben." Der Künstler Thomas Nufer möchte die Kinder motivieren, Blutsbrüderschaften zu schließen. Wer so verbunden ist, trifft sich schließlich auch noch lange nach dem großen Fest, so die Idee.
Um die Kinder einzustimmen, wurden mit Kleiner Adler und Kleiner Bär zwei tatkräftige Helfer gefunden. In einem Freiluft-Theater werden die beiden Großpuppen gegen 15.45 Uhr eine Geschichte von Fremden und Freunden erzählen, ganz ohne Worte, aber mit viel Musik und in allen Sprachen verständlichen Gesten. Die Pantomimen Peter Paul und Silke Haien werden den Mädchen und Jungen die verschiedenen Spielstationen des Indianerfestes näher bringen.
So viel sei schon einmal verraten: Wer einen Blutsbruder oder eine Schwester gefunden hat, muss nicht allzu tapfer sein, um den Freundschaftsbund nach westfälisch-indianischem Ritual zu schließen.
Nach dem Auftaktfest, das mit Unterstützung des Ausländerbeirates, der BASF sowie der Wohn- und Stadtbau veranstaltet wird, läuft bis zum 16. August das bewährte Atlantisleben. Jeweils montags bis freitags von 10 bis 17.30 Uhr können Kinder zwischen 5 und 13 in die Kinderstadt kommen. In vier Altersgruppen gibt es Spielangebote, die genug Raum lassen für eigene Ideen. Die Tageskarte ist für 2,50 Euro zu haben, die Wochenkarte kostet 10 Euro, die 15 Tage komplett gibt es für 30 Euro. Ein warmes Mittagessen kann täglich bis 10.30 Uhr für 2,80 Euro bestellt werden.
Eltern, die sich immer schon gefragt haben, wie denn wohl der Atlantis-Alltag aussieht, können es in diesem Jahr erstmals erfahren. Am Donnerstag, 1. August, sind sie vom 19 bis 21.30 Uhr zu einem Schnupperabend mit Würstchen vom Grill eingeladen. Das Atlantis-Team, zusammengestellt vom städtischen Junior-Kinderbüro, steht gern Rede und Antwort. Und wer möchte, kann sich gern selbst mal beim Kistenklettern oder auf der Hüpfburg versuchen.