Die künstlerischen Phasen, die der Maler und Mitbegründer der Künstlergemeinschaft "Schanze" durchlebte, waren zeittypisch: Dem Impressionismus schloss sich ein kurzes expressionistisches Zwischenspiel in den 20-er Jahren an, ehe sich Bröker (1883-1969) der Neuen Sachlichkeit zuwandte.
"Das Ölgemälde ‚Die Kartoffelschälerin‘ ist nahezu ein Paradebeispiel für die damals in Münster entstandenden Arbeiten", urteilt Dr. Rita Kauder-Steiniger. "Ein volksnahes Motiv, die nüchterne Schilderung alltäglicher Arbeit, umgesetzt ohne das Pathos von ‚Blut und Boden‘", führt die Kunsthistorikerin weiter aus.
Da der von Bernhard Bröker und seinen "Schanze"-Kollegen gepflegte neusachliche Stil nicht kritisch, sondern eher idyllisch war, erregte er bei den neuen Machthabern ab 1933 auch keinen Anstoß. Rita Kauder-Steiniger: "Die Künstler wählten allenfalls zunehmend anheimelnde Motive aus dem Volk. Weitere Konzessionen mussten die münsterschen Maler nicht machen".