"Begegnung mit fremden Welten" ist die Veranstaltungsreihe für Pädagogen, Ärzte, Sozialarbeiter, Psychologen überschrieben. Sie werden in ihrer täglichen Arbeit vor besondere Anforderungen gestellt. Zum Alltag vieler jugendlicher Spätaussiedler gehören nicht nur Sprachprobleme, mangelnde Anerkennung, Isolation und Desorientierung, sondern auch Alkohol und Drogen.
Etwa 500 Spätaussiedler kommen jährlich aus den ehemaligen Sowjetrepubliken nach Münster. 40 Prozent von ihnen sind Jugendliche. Sozial- und Jugenddezernentin Dr. Agnes Klein: "Wir möchten den zahlreichen Einrichtungen hier in Münster mit unseren Workshops Anregungen und Impulse für die Arbeit mit jungen Spätaussiedlern geben". Dabei seien Informationen zum Lebenshintergrund, zu den familiären, kulturellen und gesellschaftlichen Strukturen der Spätaussiedler wichtige Basis.
Für seine Veranstaltungsreihe, die vom Gesundheitsdezernat des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt wird, konnte das Dezernat eine ausgewiesene Expertin gewinnen: Prof. Radina ist Direktorin des Gebietszentrums für psychologische und pädagogische Behandlung in Nishnij Novgorod. Die Fachfrau in der Beratung von russischen Familien mit alkohol- und drogenabhängigen Familienmitgliedern stand im Stadthaus 2 einer interessierten Zuhörerschaft ausführlich Rede und Antwort.
Diese Kooperation wird fortgeführt. "Nicht frei von Spannungen" heißt das Tagungsthema am 19. August. Es geht um das nicht immer konfliktfreie Verhältnis von Einheimischen und Spätaussiedlern. Zum Aspekt "Kriminalität" wird die Polizei Zahlen und Fakten vorlegen. Bei dieser Tagung sind noch einige Plätze frei.
Anmeldungen / Information: Koordinierungsstelle für Aussiedler-, Flüchtlings- und Asylbewerberangelegenheiten, Tel. 4 92 70 55, E-Mail: puetters@stadt-muenster.de.