Die Vollstreckungsabteilung der Stadtkasse pfändet jährlich zwischen 50 und 80 Gegenstände von Schuldnern, die Forderungen trotz Mahnung nicht beglichen haben. Wird dann immer noch nicht gezahlt, kommen die Pfandsachen in die Versteigerung, um vom Erlös die Schulden zu begleichen oder wenigstens zu verringern.
Gepfändet werden zum Beispiel Schmuck und Computer, Uhren, Autos und Unterhaltungselektronik, erläutert Abteilungsleiter Heiner Vogt. Früher kamen diese Gegenstände bei der vierteljährlichen Fundsachen-Auktion der Stadt oder bei Versteigerungen der Gerichtsvollzieher mit unter den Hammer. Der Erlös lies meist zu wünschen übrig. Je mehr Grund zur Freude Schnäppchenjäger hatten, umso weniger sprang heraus, um ausstehende Schulden aus der Welt zu schaffen.
"Es scheint, dass das Online-Auktionshaus höhere Erlöse bringt", berichtet Heiner Vogt von einem ersten Test, für den er einen Computer mit Bildschirm und Drucker anbot. "Das Mindestgebot war im Nu überschritten. Am Ende hat der Schuldner sicher mehr davon als bei der herkömmlichen Versteigerung."
Die Waren werden im Internet mit ausführlicher Beschreibung und Foto dargestellt. Rückfragen können per Telefon und E-Mail beantwortet werden. Bei Bedarf ist eine Besichtigung möglich. Im Verlauf der jeweils zweiwöchigen Auktion werden Bieter per E-Mail benachrichtigt, wenn sie überboten wurden oder den Zuschlag erhalten haben. Ersteigerte Gegenstände können meist auch zugeschickt werden.