Die Stadtteilauto Münster GmbH betreibt den Fahrzeugpool mit zehn Opel Corsas, fünf Smart, drei Ford Focus und zwei gasbetriebenen Opel Zafira, die allesamt so ausgewählt sind, dass sie wenig Schadstoffe ausstoßen und kostengünstig fahren. Das komplette Handling der Fahrzeuge vom Leasing bis zur Wagenwäsche übernimmt ebenfalls der private Partner dieser "public private partnership", die vom städtischen Personal- und Organisationsamt und dem Logistik-Institut LOGIBALL ersonnen wurde.
Das Fuhrpark-Modell ist allerdings nur ein Baustein des bundesweit einzigartigen Mobilitätsmanagements, das jetzt an den Start geht. Parallel werden, seit die Stadt für Dienstfahrten nicht mehr auf die privaten Pkw ihrer Mitarbeiter zurückgreifen muss, die frei gewordenen stadteigenen Parkplätze bewirtschaftet. Außerdem gibt es voraussichtlich ab Herbst am Stadthaus 3 einen Fahrradpool. "Bei dem Konzept, das wir zurzeit umsetzen, gewinnen alle Beteiligten", stellt Dezernent Dr. Wolf Heinrichs klar. "Die Stadtverwaltung schöpft aus einem ansehnlichen Pool von Dienstfahrzeugen mit günstigen Kilometerpreisen und akzeptabler Ökobilanz. Die Firma Stadtteilauto hat ihren Bestand an Pkw schlagartig um etwa 30 Prozent erhöht und wird dadurch natürlich für potentielle Car-Sharing-Nutzer attraktiver, weil flexibler."
Mit der Externalisierung des Fuhrparks gehen Verwaltung und Stadtteilauto einen deutlichen Schritt über die bisherige Zusammenarbeit hinaus. Zuvor hatte die Stadt sich bereits regelmäßig 70 Stadtteilautos mit privaten Nutzern geteilt. Neuerdings stehen die 20 zusätzlichen Wagen den städtischen Mitarbeitern während der Dienststunden uneingeschränkt und ausschließlich zur Verfügung. Wenn die Nachfrage der Privatkunden der Stadtteilauto GmbH in die Höhe schnellt – also in den Abendstunden und an den Wochenenden – sind die Wagen wieder frei.
Durch die Online-Buchung entfällt der bisherige Verwaltungsaufwand für die Dienstfahrtenabrechnungen. Im Personal- und Organisationsamt ist man daher glücklich, dass die Fahrten mit privaten Pkw wegfallen: "Früher mussten wir jedem einzelnen, der sein Auto für Dienstfahrten benutzt hat, die gefahrenen Kilometer und den anteiligen Versicherungsbeitrag erstatten. Nun erhalten wir monatlich eine übersichtliche Rechnung", freut sich Helge Seeger vom Projektteam.
Zwei Jahre lang durchläuft der externe Fuhrpark nun eine Pilotphase. In dieser Zeit werden die Erfahrungen mit dem Modell kontinuierlich ausgewertet und die Rahmenbedingungen gegebenenfalls modifiziert. Bewährt sich die Zusammenarbeit, soll sie Zug um Zug auf andere innerstädtische Standorte der Verwaltung ausgeweitet werden.