"Für jeden Euro, den wir jetzt investieren, sparen wir demnächst pro Jahr einen Liter Heizöl beziehungsweise einen Kubikmeter Gas", rechnet Bau- und Umweltdezernent Gerhard Joksch vor. "Das ist eine Menge, die 28 Sattelschlepper oder drei Frachtschiffe füllt." Damit zahlen sich die eingesetzten Gelder bereits in wenigen Jahren aus.
Im ersten Bauabschnitt werden auf den Fußböden der begehbaren Dächer weiche, drucksteife Dämmplatten aus Steinwolle aufgebracht. Sie werden mit Laufstegen aus 20 Millimeter dicken Spanplatten belegt, denn schließlich müssen die Böden zu Wartungszwecken betreten werden können. Unzugängliche Ecken und Dächer mit Kopfhöhen unter einem Meter werden mit dem so genannten "Einblassystem" gedämmt: Maschinell zerkleinerte Mineralwolle wird mit hohem Druck in die Hohlräume geblasen. Wenn das Material sich auf dem Untergrund gesetzt hat, bildet es eine zusammenhängende, in sich geschlossene Dämmschicht.
Wo die Dachböden nur zum Teil ausgebaut sind, lässt das Hochbauamt in den angrenzenden, ungenutzten Räumen zusätzlich mit einer Dämmschicht versehene Gipskartonwände einbauen, denn in der Regel ist das Mauerwerk allein zu schwach, um eine ausreichende Isolierung zu bilden.
In diesen Wochen untersuchen die städtischen Ingenieure außerdem knapp 20 Schulen, die ein "belüftetes Kaltdach" besitzen. Elf von ihnen kommen voraussichtlich in einem zweiten Bauabschnitt ebenfalls in den Genuss einer neuen Wärmedämmung.
Bis Ende 2002 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Dann erfüllt ein Großteil der Schuldächer in Münster die Vorgaben der Energiesparverordnung.