"Wenn wir alle Wahlhelfer einberufen haben, alle Wahlbenachrichtigungen und Briefwahlunterlagen versandt und den gesamten Schriftverkehr drum herum am 22. September erledigt haben, werden wir mindestens 60 000 Briefe verschickt haben", resümiert Meyer. Bis zu zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen dem Wahlamt dafür in der noch verbleibenden Zeit bis zur Wahl zur Verfügung. Die überwiegende Mehrzahl von ihnen wird gegenwärtig eingearbeitet. Bis jetzt hat Meyer mit vier Kolleginnen und Kollegen Datenbestände auf Vordermann gebracht und mögliche Wahlhelfer angeschrieben. "Eigentlich ist beim Wahlamt nur eine halbe Stelle dauerhaft besetzt, das bin ich – zur Hälfte eben", schmunzelt Meyer. Die übrigen Mitarbeiter rekrutieren sich aus anderen Bereichen der Verwaltung und stoßen erst kurz vor dem "Ernstfall" zum Team.
In der Stadthausgalerie am Platz des Westfälischen Friedens wird das Hauptwahlbüro als komplettes Großraumbüro mit 18 Computer-Arbeitsplätzen und einer eigenen Poststelle auf die Beine gestellt. Sukzessive nimmt es ab der kommenden Woche den Dienst auf. "Etwa ab Mittwoch, 21. August, sind wir dort in voller Stärke einsatzbereit", schätzt Meyer. Voraussetzung ist, dass das Wählerverzeichnis aufgelegt ist, in dem alle wahlberechtigten Münsteranerinnen und Münsteraner geführt werden.
Bis zwei Tage vor dem Wahltermin wird das Wählerverzeichnis noch laufend geändert und ergänzt. Dort wird zum Beispiel vermerkt, wenn Wählerinnen und Wähler einen Wahlschein beantragt haben und brieflich abstimmen wollen. Wer innerhalb Münsters umgezogen ist und sich erst ab Montag (19.8.) ummeldet, bleibt im Wählerverzeichnis mit seinem alten Wohnsitz registriert und wählt in seinem vorherigen Wahlbezirk, sofern er nicht rechtzeitig Briefwahlunterlagen anfordert.
Drei bis vier Tage vor der Wahl steht eine weitere logistische Großleistung an: Wahllokale bestücken. 196 Wahlurnen, 588 Wahlkabinen, stapelweise Stimmzettel und Pakete von Kugelschreibern werden auf die Schulen und Gaststätten verteilt, die am Wahlsonntag zu Stimmlokalen werden. Das will gut vorbereitet sein. In der Nacht vom Freitag auf den Samstag vor der Bundestagswahl wird dann das Wählerverzeichnis in seiner letzten Fassung gedruckt und in zahlreichen Exemplaren zusammen mit den Bestimmungen zur Durchführung der Wahl sowie allen weiteren notwendigen Unterlagen an die Wahlvorstände gegeben.