Sorge tragen, dass das Wahlgeheimnis gewahrt ist und niemand bei der Stimmabgabe beeinflusst wird, in den Wählerverzeichnissen die abgegebenen Stimmen vermerken, Ordnung im Wahllokal bewahren, auch wenn der Andrang groß ist. "Das ist eine spannende Aufgabe", weiß Manfred Meyer, Leiter des Hauptwahlbüros. "Man bekommt einen ganz unmittelbaren Eindruck davon, wie unser demokratisches System funktioniert."
Ab 18 Uhr werden die Stimmen ausgezählt. Die Wahlhelfer entscheiden in Zweifelsfällen über Gültigkeit und Ungültigkeit der abgegebenen Stimmen und ermitteln das Wahlergebnis in ihrem jeweiligen Stimmbezirk. "Wir versuchen, jeden Wahlvorstand mit mindestens sechs Personen zu besetzen", erklärt Meyer. "Drei Mitglieder des Vorstandes müssen immer gleichzeitig anwesend sein, aber die anderen drei können dann bis zur Schließung der Wahllokale auch Pausen machen, Mittag essen oder sich die Beine vertreten. Da geht die Zeit schnell um."
Dennoch ist es bei jeder Wahl wieder schwierig, ausreichend Ehrenamtliche zu finden. Zirka 2800 wahlberechtigte Münsteranerinnen und Münsteraner hat das Wahlamt bereits angeschrieben, gegen Ende August werden in einer zweiten Einberufungswelle weitere zum Wahleinsatz geladen, um zu garantieren, dass am 22. September 1700 Wahlhelfer ihren Dienst antreten. Insgesamt schreibt das Wahlamt in diesem Jahr wahrscheinlich über 4000 Bürgerinnen und Bürger an. Bis zum Schluss kommen immer wieder Absagen.
"Als Wahlhelfer fungieren sowohl städtische Angestellte als auch Mitarbeiter von Behörden und Firmen", berichtet Meyer. "Viele werden von Parteien, Institutionen oder von ihrem Arbeitgeber vorgeschlagen." So kommt es zum Beispiel immer wieder vor, dass Adressen von Bürgerinnen und Bürgern in den EDV-Pool rutschen, die dort gar nichts zu suchen haben: "Letztens haben wir versehentlich eine Einberufung an eine 89-jährige Dame versandt. Dabei kann man die Einberufung zu diesem Amt bereits ab 65 Jahren aus Altersgründen ablehnen", schmunzelt er.
16 Euro "Erfrischungsgeld" bekommt jeder Wahlhelfer für seinen Einsatz. Wer Lust hat, bei der Bundestagswahl in einem Wahlvorstand mitzuwirken, sollte sich bei Manfred Meyer im Wahlamt melden, Tel. 4 92 – 33 60.