Der Oberbürgermeister räumte ein, dass bei den Kontrollen vor allem gegenüber Kindern mehr Fingerspitzengefühl notwendig gewesen wäre. Allerdings seien die Kontrollen vor allem aus Sicherheitsgründen erfolgt und lägen damit auch im Interesse aller Zuschauer. "Wir alle kennen die Vorkommnisse bei Großveranstaltungen, bei denen Unbeteiligte durch verantwortungslose Zuschauer verletzt wurden", so der Oberbürgermeister.
Allerdings habe es punktuelle Kommunikationsprobleme gegeben. "Wenn auf die Eintrittskarten entsprechende Hinweise aufgedruckt worden wären, hätten viele sicherlich gar nicht erst Essen und Getränke mitgebracht", sagte Tillmann. Dieses Versäumnis habe sich die Stadt zuzurechnen. Offenbar seien die Zuschauer auch nicht ausreichend darauf hingewiesen worden, dass die Möglichkeit bestand, Taschen mit Nahrungsmitteln an der Garderobe abzugeben und sich dort zwischendurch zu versorgen. Außerdem sei die Regelung, Kindern und insbesondere Schulklassen die Mitnahme beispielsweise von Süßigkeiten zu gestatten, anfangs offenbar bei Mitarbeitern des beauftragten Sicherheitsdienstes nicht durchgängig angekommen.
Den in den vergangenen Tagen häufiger geäußerten Verdacht, dass die Nahrungsmittel bewußt und ausschließlich beschlagnahmt wurden, damit in der Halle mehr Essen und Getränke verkauft würden, wies Tillmann aber zurück. "Von einer `Abzocke´ kann schon angesichts der für eine Weltmeisterschaft äußerst moderaten Eintrittspreise keine Rede sein", sagte der Oberbürgermeister. Andererseits könnten wie bei allen anderen Großveranstaltungen auch nur aufgrund von Erlösen aus dem Verkauf von Getränken und Essen, die Eintrittspreise für die ohnehin schon von der Stadt subventionierten WM-Tage auf einem so niedrigen Niveau angeboten werden.
Wie Tillmann erklärte, seien darüber hinaus insbesondere am Tag der Eröffnungsveranstaltung vom Bundeskriminalamt aufgrund der Anwesenheit des Bundespräsidenten sehr scharfe Sicherheitsvorkehrungen verlangt worden. "Alles, was nur entfernt als Wurfgeschoss geeignet war oder Sprengstoff oder Gift hätte enthalten können, musste den Zuschauern abgenommen werden", sagte Tillmann. Wenn man an die derzeit allerorten verschärfte Sicherheitslage denke, sei es sicherlich verständlich, wenn die Sicherheitskräfte hier besonders strenge Auflagen machten.
Sowohl die Volleyball-Verantwortlichen als auch die Sportlerinnen hätten im übrigen die technischen Rahmenbedingungen der WM-Tage in Münster gelobt. Man habe großes Verständnis dafür gehabt, dass in einer Messehalle Abstriche an der Akustik gemacht werden müssten oder dass aufgrund der Bauweise der Halle die eine oder andere Stütze auch im Sichtfeld einiger Zuschauer stünde. "Diese Mängel sind allerdings durch die ständig ausverkaufte Halle und das begeisterte Publikum mehr als ausgeglichen worden", sagte der Oberbürgermeister.