"Grundsätzlich sind solche Studien unerlässlich, um neue Mittel aus den Laboren auf den Markt zu bringen", sagt Amtsapotheker Jochen Hendrichs, der die neue Veröffentlichung konzipiert hat. "Auch in Münster laufen viele solcher Studien beispielsweise im Universitätsklinikum. Um die Teilnehmenden zu schützen, hat der Gesetzgeber dafür klare Standards formuliert." Aufgabe des Amtsapothekers ist es u. a., die Einhaltung dieser Standards zu überwachen.
Wer um Teilnahme gebeten wird, kann sich anhand der Broschüre "Als Patient in einer Medikamentenprüfung" über die eigenen Rechte und Pflichten sowie über Chancen und Risiken dieser Studien informieren. Zwingende Voraussetzung ist beispielsweise die Einwilligung des Teilnehmers. Dazu muss er – oder sie – zunächst gründlich über die Details der konkreten Studie aufgeklärt werden.
Dies kann und will das Heft nicht leisten. Es liefert allerdings grundlegende Informationen beispielsweise zum Ablauf der Studie, zu den Schutz-Standards für die Teilnehmenden und zu den verschiedenen Kontrollinstanzen. Ob Versicherungsschutz oder die Teilnahme von Kindern, Datenschutz oder Aussteigemöglichkeiten – alle wichtigen Fragen rund um dieses sensible Thema werden beantwortet.
Die Betroffenen können dann im intensiven Gespräch mit ihrem Arzt oder der Ärztin die individuellen Fragen zur konkreten Studie klären. Mit dem so erworbenen Wissen können sie sich deutlich besser für oder gegen die Teilnahme entscheiden. Konkrete Tipps für die Gestaltung dieser Gespräche finden sich ebenfalls in der Broschüre.
Ihr Konzept hat auch das Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) überzeugt. Es wird die Inhalte auch anderen interessierten Kommunen zur Verfügung stellen. Außerdem haben die Ärztekammer Westfalen-Lippe und die Verbraucherberatung Hamburg an der Broschüre mitgewirkt.
Die Broschüre ist im Gesundheitsamt am Stühmerweg, im Gesundheitshaus an der Gasselstiege, in der Bürgerberatung, den Bezirksverwaltungen und in der Verbraucherberatung Münster erhältlich.