Das neue Parkraumkonzept zeigt, an welchen Standorten der Bedarf an Parkplätzen im Bereich Altstadt/ Hauptbahnhof in den nächsten Jahren stadtverträglich und nachfragegerecht abgedeckt werden kann. Und: "Es macht den Weg frei für neue städtebauliche Entwicklungen auf bisher unter Wert genutzten Parkplätzen", erläutert Planungsdezernent Hartwig Schultheiß. "Damit wird die Konkurrenzfähigkeit der City auf Dauer gestärkt." Das neue Konzept lege sowohl für die Verwaltung als auch für private Parkhaus-Investoren einen verbindlichen Handlungsrahmen fest.
Wenn die Vorschläge der städtischen Verkehrsplaner vollständig umgesetzt werden, steigt die Anzahl der Stellplätze in der Altstadt von zurzeit 7100 auf rund 7800. "Diese maßvolle Erhöhung reicht aus, weil die Standorte der neuen Parkbauten nachfragegerechter verteilt sind. Die Kunden und Besucher der Altstadt können Wegeketten bilden und eine Mehrfachnutzung des öffentlichen Parkraums wird möglich", erläutert Dr. Friedrich-Wilhelm Oellers, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung im Stadtplanungsamt.
Unbestritten ist, dass besonders in der südlichen Altstadt rund um die Einkaufsstraßen Ludgeristraße, Königsstraße und Hammer Straße Stellplätze fehlen. Dr. Friedrich-Wilhelm Oellers konkretisiert den Bedarf auf der Grundlage der im "Parkraumkonzept 2010" enthaltenen Analyse: "Zusätzlich zu dem im Bau befindlichen Parkhaus Engelstraße mit seinen 500 Stellplätzen werden in der südlichen Altstadt 400 weitere Stellplätze dringend benötigt." Weitere Parkmöglichkeiten müssten für den Einkaufsbereich Salzstraße bei einer Bebauung des Parkplatzes Stubengasse geschaffen werden.
Aus der Ermittlung des Parkraumbedarfs für die Altstadt bis 2010 ziehen die Verkehrsplaner folgende Schlussfolgerungen: Das neue Konzept empfiehlt den Bau einer Tiefgarage am Ludgeriplatz (400 Stellplätze) und den Bau eines Parkhauses Asche neben dem Kiffe-Pavillon (bis zu 300 Stellplätze) in Verbindung mit einer standortgerechten Geschäftsbebauung. Außerdem schlägt es vor, auf den bisherigen Parkflächen Hörsterstraße/ Korduanenstraße, Georgskommende und Hindenburgplatz von privaten Investoren zusammen mit der jeweils geplanten Bebauung Parkhäuser beziehungsweise Tiefgaragen errichten zu lassen.
Das "Parkraumkonzept 2010 – Bereich Altstadt/ Hauptbahnhof", das das Parkraumkonzept Innenstadt von 1993 fortschreibt, ist eingebunden in den Gesamtverkehrsplan der Stadt Münster. Damit existiert zusammen mit dem ÖPNV-Förderprogramm und dem P+R-Konzept der Stadt Münster ein Gesamtkonzept, das hilft, in Spitzenzeiten den Ansturm von mehr als 100 000 Pkw pro Tag zu bewältigen.
Am 28. November bringt die Verwaltung das Parkraumkonzept im Planungsausschuss ein. Abschließend beraten wird es voraussichtlich in der Ratssitzung im Februar. Interessierte erhalten die Broschüre "Parkraumkonzept 2010 – Bereich Altstadt/ Hauptbahnhof" für zwei Euro in der Bürgerberatung im Stadthaus 1 und im Kundenzentrum Planen und Bauen im Stadthaus 3.