"Marketingpapst" Prof. Meffert hebt vor allem die Übereinstimmung von "Selbstbild" der Bewohner und "Fremdbild" der Nichtmünsteraner hervor. Bei den Telefoninterviews waren 300 Einwohner der Stadt sowie deutschlandweit weitere 1000 Menschen befragt worden. Beide Gruppen attestieren Münster Eigenschaften und Stärken, an die ein Stadtentwicklungs- und Stadtmarketingkonzept nahtlos anknüpfen kann. Im Gegensatz zu anderen Oberzentren muss die Hochschulstadt also nicht den schwierigen Versuch eines radikalen Imagewechsels starten, sondern kann auf Vorhandenem aufbauen und es profilieren.
Universität, historische Altstadt mit Prinzipalmarkt und Dom und die vielen Studierenden prägen das Image der Stadt mit viel Grün in der münsterländischen Parklandschaft. Bildungseinrichtungen, medizinische Versorgung, Gastronomie, Wohnqualität, Sehenswürdigkeiten und Sauberkeit werden von den Befragten als besonders positiv angeführt. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes und die beruflichen Perspektiven werden demgegenüber deutlich schlechter wahrgenommen.
"Wir müssen die Bedeutung des herausragenden Bildungsbereichs und der ausgezeichneten Noten für die Lebensqualität zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes nutzen", so Oberbürgermeister Tillmann. Schließlich würden die Hochschulen schon heute über Unternehmensgründungen Arbeitsplätze in den verschiedensten Bereichen schaffen, darunter dem Dienstleistungssektor als bundesweit einzigem Bereich mit auch künftig nennenswert wachsender Beschäftigung. Wissensproduktion und Wissenstransfer stärkten zudem die vorhandenen Betriebe.
Das habe jüngst auch eine Expertise im Auftrag einer Wirtschaftszeitschrift bestätigt. Bei einem Vergleich der wirtschaftlichen Entwicklungschancen der wichtigen deutschen Städte sei Münster darin mit Platz 14 in der - so der Oberbürgermeister - "Bundesliga der Städte mit Zukunft" platziert worden.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor für die weitere Profilierung sei die Zusammenarbeit aller wichtigen Akteure in der Stadt, hebt Planungs- und Marketingdezernent Hartwig Schultheiß hervor. Als aktuelles Beispiel bürgerschaftlichen Engagements für die Stadt kann er unter anderem darauf verweisen, dass der münstersche Handelsverein die jetzt vorliegende Imageanalyse finanziell unterstützt hat.