In Münster erhalten künftig voraussichtlich wieder alle Methadon-Patienten ihre reguläre Versorgung. "Auch der 1. Juli 2003 als möglicher Ausstiegstermin für alle münsterschen Ärzte aus der Methadon-Substitution wäre damit vom Tisch. Und zugleich haben wir damit hoffentlich sogar eine Lösung, die in ganz Westfalen-Lippe gilt", stellte Stadträtin Dr. Klein fest. Sie bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Engagement, den Engpass und die drohende Notlage im Interesse der drogenkranken Patientinnen und Patienten zu beseitigen.
Dr. Aubke hatte in dem Gespräch von den "schwierigen Verhandlungen" vom selben Tag zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen als zuständigen Kostenträgern berichtet. Im Ergebnis sei eine "vernünftige Lösung" im Sinne der betroffenen Patienten erreicht worden. Ab dem 1. Januar 2003 bezahlen die Kassen mehr für die Versorgung der Gruppe der so genannten Take-home-Patienten. Unter anderem hatte das Honorar für die Behandlung dieser Patientengruppe das Problem veranlasst.
Weiter berichtete Dr. Aubke von intensiven Gesprächen mit einem Arzt, der sich - die Zustimmung des Zulassungsausschusses vorausgesetzt - in Münster niederlassen und hier ebenfalls die Substitutions-Behandlung anbieten werde. Dies würde eine zusätzliche Entlastung in der Versorgung der Methadon-Patienten bringen.
Die beiden Vertreter der substituierenden Ärzte zeigten sich erfreut von diesen Lösungsansätzen. Sie kündigten an, bereits am Donnerstag, 12. Dezember, werde es ein Treffen der in Münster substituierenden Ärzte geben. Dort werde man eine Regelung finden, damit auch die 50 Methadon-Patienten wieder ärztlich betreut werden könnten, für die aktuell noch bis zum 16. Dezember der Verein zur Förderung der Therapie abhängig Erkrankter und die Aids-Hilfe einspringen.