Was wirklich dran ist an der Belastung von Lebensmitteln und Menschen mit dem Kunststoff-Baustein Acrylamid, wird zurzeit intensiv erforscht. Bekannt ist, dass er bei starkem Erhitzen von stärkehaltigen Lebensmitteln entsteht. Hohe Acrylamid-Werte wurden etwa in Pommes, Chips, Knäckebrot und Keksen gefunden, und nun war sogar schon von Lebkuchen die Rede.
Gudrun Raschka, Leiterin der Lebensmittelüberwachung: "Viele sind verunsichert. In der Tat ist mit diesem Schadstoff nicht zu spaßen. Die Weltgesundheitsorganisation stuft ihn als Erbgut schädigend und Krebs erregend ein. Mangels fundierter Erkenntnisse fehlen aber noch die praktische Handhabe und die gesetzliche Grundlage, um die Ursachen des Problems aus der Welt zu schaffen."
Dennoch besteht kein Grund zur Panik. "Angst gehört nicht an den Esstisch", betont die Lebensmittelexpertin. Wer für seinen Speisezettel folgende drei Faustregeln beachte, ernähre sich "acrylamidarm" und darüber hinaus auch sonst gesund. Gudrun Raschka: "Erstens: Lebensmittel schonend erhitzen; goldgelb gebräunt statt 'verkohlt' ist die Devise, egal ob beim Braten oder Frittieren. Zweitens: vielseitige Ernährung, reich an Früchten und mit wenig Fett. Drittens: viel Trinken."
Das Landesministerium für Verbraucherschutz hat eine Liste mit Lebensmittel-Testergebnissen im Internet veröffentlicht. Sie stehen unter der Adresse "www.munlv.nrw.de".