Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der Bürgerumfrage 2002, deren Ergebnisse das Amt für Stadt- und Regionalentwicklung, Statistik jetzt vorgelegt hat, gehören Volkshochschule (VHS), Gesundheitshaus und Münsters Parks und Grünanlagen. Außerdem ermittelten die Statistiker diesmal, wie viel Zeit die Bürgerinnen und Bürger für bezahlte und nicht bezahlte Arbeit aufwenden. Der Fragenkomplex zur Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in der Stadt ist seit 1988 fester Bestandteil der Bürgerumfragen.
47 Prozent der angeschriebenen 4000 Personen schickten ihren ausgefüllten Fragebogen zurück. Damit steht für Amtsleiterin Dr. Helga Kreft-Kettermann fest: "Die Münsteranerinnen und Münsteraner interessieren sich für die Entwicklungen in ihrer Stadt. Im Vergleich zu früheren Umfragen und auch zu anderen Städten ist die Rücklaufquote sehr gut. Für Rat und Verwaltung ist die Umfrage ein aussagekräftiges Planungsinstrument."
Als verlässlich und kompetent – so ein Ergebnis der aktuellen Umfrage – bewerten die Münsteranerinnen und Münsteraner die Volkshochschule. Sie schätzen sie besonders als eine Einrichtung, die offen für alle ist. Dabei ist der Bekanntheitsgrad der VHS enorm hoch: 87 Prozent der Bürgerinnen und Bürger kennen die Angebote. Fast die Hälfte aller Münsteranerinnen und Münsteraner hat schon einmal an einer VHS-Veranstaltung teilgenommen. "Neues lernen" ist die mit Abstand wichtigste Erwartung, die die Befragten mit einem VHS-Besuch verbinden. Kurse aus den Bereichen Computer, Internet, Medien und Fremdsprachen stehen in der Hitliste der Themen ganz oben. Es folgen Bewegung, Entspannung, Ernährung, Gesundheit und Krankheit.
Deutlich gestiegen ist das Interesse an Veranstaltungen, die sich unter dem Motto "Begegnungen mit anderen Kulturen" zusammenfassen lassen: Landeten entsprechende Angebote bei der Bürgerumfrage 1995 noch auf dem letzten Platz, übersprangen sie jetzt zwölf Ränge und arbeiteten sich auf Platz sieben vor. "Münsters Bürgerinnen und Bürger machen ihre Volkshochschule zu einem lebendigen Ort von Bildung, Begegnung und Kultur", zieht VHS-Direktor Dr. Hans W. Gummersbach Bilanz. "Weiterbildung ist und bleibt in Münster ein wichtiges Thema."
Das 1999 eröffnete Gesundheitshaus ist rund einem Drittel der Befragten ein Begriff. Dabei spielt die räumliche Nähe zur Einrichtung eine große Rolle. Während 44 Prozent der Befragten aus Münster-Nord und 37 Prozent aus Münster-Mitte das Gesundheitshaus kennen, sind es in Hiltrup (21 Prozent) und Münster-Südost (26 Prozent) deutlich weniger.
Wenn es um Freizeit- und Erholungsanlagen in Münster geht, sind den Bürgerinnen und Bürgern besonders große Parkanlagen, Spielplätze, Gärten und Stadtteilparks wichtig. Dort möchten die meisten von ihnen in erster Linie Erholung und Ruhe finden, aber auch Möglichkeiten für Spiel und Sport werden als wichtig eingestuft.
Wie viel Zeit wenden die Münsteranerinnen und Münsteraner für bezahlte und nicht bezahlte Arbeit auf? Die Statistiker ermittelten, dass Männer durchschnittlich 31,1 Stunden pro Woche für bezahlte Arbeit aufwenden, Frauen 17,3 Stunden pro Woche. Bei der unbezahlten Arbeit haben Münsters Frauen mit 35,2 Stunden pro Wochen einen deutlichen Vorsprung vor den Männern mit 20,4 Stunden pro Woche. Diese Ergebnisse decken sich weitgehend mit Anfang der 90er Jahre auf Bundesebene ermittelten Zahlen.
Die bei den Bürgerumfragen jährlich wiederkehrende Abfrage zur Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbedingungen ergab folgendes Bild: 95 Prozent der Befragten halten das Arbeitsplatzangebot in Münster für sehr wichtig, aber nur 36 Prozent sind damit zufrieden. Ähnlich weit klaffen Wichtigkeit und Zufriedenheit auseinander, wenn es um Parkplätze in der Innenstadt, saubere Luft, Versorgung mit Wohnungen und Verdienstmöglichkeiten geht. Diese Ergebnisse entsprechen in weiten Bereichen den Einschätzungen der Befragten bei Bürgerumfragen vorausgegangener Jahre.
Die Broschüre zur Bürgerumfrage 2002 ist für zehn Euro im Kundenzentrum Planen und Bauen im Stadthaus 3 und in der Bürgerberatung im Stadthaus 1 erhältlich.