Wie berichtet, bereitete der Stiftung Pfründnerhaus Kinderhaus ihr ehemaliges Leprosenhospital seit langem große Sorgen. Die unabweisbare Sanierung der Außenwände und den Umbau für eine tragfähige Nutzung hätte sie wirtschaftlich nicht verkraftet.
Stadt sowie Wohn- und Stadtbau haben sich daraufhin um Mittel aus diversen Fördertöpfen für den Erhalt des herausragenden Baudenkmals bemüht. Mit Erfolg. "Wir konnten insgesamt 376 000 Euro einwerben. Unter anderem hat jetzt auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 100 000 Euro zugesagt", so Stiftungsdezernentin Dr. Agnes Klein. Wenn der Aufsichtsrat der Wohn- und Stadtbau zustimmt, wird das städtische Unternehmen in Kürze das Leprosenhaus ankaufen und die Sanierung der Fassaden und den denkmalgerechten Umbau im Inneren auch mit erheblichen Eigenmitteln vorantreiben.
In Anlehnung an die historische Nutzung und den Stiftungszweck werden fünf altengerechte Wohnungen entstehen. Beide Museen können voraussichtlich schon nach der Sommerpause im angestammten Haus ihre neuen Räume beziehen. "Läuft alles nach Plan, sind die Arbeiten insgesamt Ende 2003 abgeschlossen", so Klemens Nottenkemper, Geschäftsführer der Wohn- und Stadtbau.
Das Leprosorium repräsentiert in Einheit mit der benachbarten Josephskirche und dem Kirchhof samt Lazaruskapelle das alte Kinderhaus. Das Gebäude stammt aus den Jahren 1667/68, enthält aber auch noch Reste eines älteren Siechenhauses aus der Zeit um 1600. Einmalig wie das Baudenkmal ist das deutschlandweit einzige Lepra-Museum im Haus.