Noch heute wären in Deutschland Jahr für Jahr schätzungsweise 30 000 Todesfälle durch umfassenderen Impfschutz zu vermeiden. Dabei ist dieser Impfschutz keineswegs nur Privatsache. Nur wenn sich möglichst viele schützen, ist auch die Gemeinschaft vor einer Reihe ansteckender Krankheiten geschützt. Die Gesundheitskonferenz Münster hat deshalb bereits zum zweiten Mal eine Impfwoche initiiert. Ebenfalls vom 5. bis 10. Mai veranstaltet das Deutsche Grüne Kreuz erstmals auch eine bundesweite Nationale Impfwoche.
Während der Impfwoche steuert ein "Impfmobil" neun Stationen in der Innenstadt, in Wolbeck, Kinderhaus, Coerde, Hiltrup und Roxel an. Hier informieren und beraten Ärzte des Gesundheitsamtes, niedergelassene Ärzte und Apotheker. Wer Fragen zu Standard- oder zu Reiseimpfungen hat oder anhand des Impfausweises den eigenen Impfstatatus überprüfen lassen will, ist hier richtig.
In Münster beteiligen sich rund 40 Partner an der Impfwoche. An vielen Stellen weist ein Plakat des Deutschen Grünen Kreuzes auf Aktionen zum Impfschutz. So liegt in vielen Arztpraxen und Apotheken in dieser Woche der Schwerpunkt auf Impfberatung. In Arztpraxen werden auch die erforderlichen Impfungen durchgeführt.
Zunehmende Lücken im Impfschutz weisen ältere Menschen über 60 Jahren auf. Gerade sie sind aber durch Krankheiten wie Virusgrippe, Wundstarrkrampf und von Pneumokokken verursachte Lungen- oder Hirnhautentzündung besonders gefährdet. Die speziellen Impfempfehlungen für diese Altersgruppe erläutert der münstersche Internist Martin Siemes am Dienstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr im Gesundheitshaus, Gasselstiege 13.
Erste Impflücken treten aber auch schon bei älteren Kindern und Jugendlichen auf. In diesem Alter achten Eltern erfahrungsgemäß weniger auf den Impfschutz - anders als bei Säuglingen und jüngeren Kindern. Deshalb kommen Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes zu Impf-Checks in einige Schulen. Sie prüfen die Impfausweise der Kinder auf Vollständigkeit nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Denn schon bei Jugendlichen sind Auffrischimpfungen erforderlich und müssen fehlende Impfungen ergänzt werden, um vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
Erwachsene wiederum denken am ehesten an Reiseimpfungen. Die erforderlichen Auffrischimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie vergessen sie häufig. Auch Erkrankungsrisiken für bestimmte Berufsgruppen können durch Impfungen reduziert werden. Außerdem: Viele Bedenken, die früher wegen möglicher Nebenwirkungen gegenüber Impfstoffen bestanden, können heute ausgeräumt werden. Neue Kombinationsimpfstoffe sind gut verträglich und haben den Vorteil, dass nur eine Spritze notwendig ist.
Organisiert wird die Impfwoche in Münster vom Gesundheitsamt der Stadt. Unterstützung erhält es von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und dem Deutschen Grünen Kreuz. Weitere Kooperationspartner sind die AOK, Radio AM und die Firma Beresa, die das Infomobil zur Verfügung stellt.
Der Fahrplan des Impfmobils:
- Montag, 5. Mai, 9.30 - 18.00 Uhr, Lambertikirche, Kirchplatz
- Dienstag, 6. Mai, 9.30 - 18.00 Uhr, Stadthaus 1, Klemensstraße
- Mittwoch, 7. Mai, 8.30 - 12.30 Uhr, Wochenmarkt Geiststraße/Sentmaringer Weg; 13.30 - 18.00 Uhr, Wochenmarkt Wolbeck, Hiltruper Straße
- Donnerstag, 8. Mai, 8.30 - 12.30 Uhr, Wochenmarkt Kinderhaus, Idenbrockplatz; 13.30 - 18.00 Uhr, Wochenmarkt Coerde, Hamannplatz
- Freitag, 9. Mai, 8.30 - 12.30 Uhr, Hiltrup, Marktallee/Moränenstraße; 13.30 - 18.00 Uhr, Wochenmarkt Roxel, Pantaleonplatz
- Samstag, 10. Mai, 9.30 - 16.00 Uhr, Ludgerikirche, Ludgeristraße