(SMS) Mit Büchern, Bildern und Aktionen erinnerte die Stadtbücherei an die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen im Mai 1933. "Selten zuvor haben wir bei Ausstellungen in unserem Haus so emotionale und unmittelbare Reaktionen auf ein Thema erlebt", soDiplom-Bibliothekarin Maria Dittberner. Im Mittelpunkt des Interesses: Historienbilder von Franz Ulrich Göttlicher und grafische Arbeiten von der Adolph-Kolping-Schule.
Sehr unterschiedlich reagierten Besucher auf die dominanten Gemälde des Kunstakademie-Studenten, die im Nahbereich der Stadtbücherei zu sehen waren. "Genial und mutig" befanden die einen. "Treibt einem die Gänsehaut über den Rücken", urteilten andere über die Wirkung der Werke Göttlichers "voll irritierender Ambivalenz". Maria Dittberner: "Einige Benutzer fühlten sich durch die Kunstwerke provoziert, bei anderen kehrten die unseligen und leidvollen Jahre der Nazi-Diktatur in Erinnerung zurück: "Bedrückend und Angst einflößend" lautete eine Besucherstimme in der Ausstellung.
Große Beachtung und Anerkennung fanden die Plakate und Objekte der Adolph-Kolping-Schule. Viele Kommentare in dem begleitenden Gästebuch kommen dicken Komplimenten gleich: "Eine sehr eindrucksvolle Ausstellung. Manche Exponate müssten käuflich sein..." heißt es da. Weitere Besucher urteilten: "Klasse Ausstellung zu einem schwierigen Thema - macht nachdenklich." "Danke für die gelungene Erinnerung und Inspiration". Und: "Anhalten, lesen, nachdenken, verstehen. Gegen das Vergessen - jederzeit".
Aber auch hier meldeten sich andere Stimmen zur Wort: "Hat das Ermahnen auch mal ein Ende?" fragte ein Besucher. "Die Resonanz auf beide Ausstellungen war überaus lebhaft", so Maria Dittberner. Besonders erfreulich war die Rückmeldung aus Schulen: Einige Lehrerinnen und Lehrer nutzten die Präsentationen spontan für Unterrichtsgänge.