Münster (SMS) Sozialhilfebeziehern nicht nur Arbeitsgelegenheiten verschaffen, sondern sie auf Dauer in eine Stelle zu vermitteln ist Ziel des Programms "Arbeit statt Sozialhilfe". Für die Vergabe der Finanzmittel hatte die Stadt Münster aufgrund veränderter Rahmenbedingungen des Landes 1999 ein neues Konzept entwickelt. Mit beachtlichem Erfolg, wie jetzt die Arbeitsmarkt-Initiative Münster (AIM) bilanziert.
Die bei der städtischen Wirtschaftsförderung angesiedelte AIM kann pro Jahr durchschnittlich 80 Stellen für sozialhilfebedürftige Arbeitslose fördern; im Vorjahr waren es sogar 84. "Dank der Neuausrichtung der Förderpraxis blieben jetzt 57 Prozent davon auf Dauer dem Arbeitsmarkt erhalten", so Dr. Anna Ringbeck. Anders ausgedrückt: "48 Männer und Frauen haben ein unbefristetes Arbeitsverhältnis und sind nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen", führt die AIM-Leiterin weiter aus.
Das Integrationsprogramm führt darüber hinaus zu einer Entlastung bei den städtischen Sozialhilfeausgaben. "Den Projektausgaben von jährlich 1,7 Millionen Euro - 20 Prozent davon trägt das Land - stehen Sozialhilfe-Einsparungen von 2,3 Millionen gegenüber", rechnet die Leiterin der Arbeitsmarkt-Initiative vor.
Wie kann man die Chancen auf Integration in den Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose verbessern?, lautet eine der Kernfragen im neuen Konzept. "Wir richten uns an arbeitslose Männer und Frauen, die auf erhebliche Hilfen angewiesen sind", so Achim Auerhahn. "Ohne Betreuung und Qualifizierung hätte diese Klientel aufgrund ihrer persönlichen Einschränkungen kaum eine echte Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt", führt der Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung weiter aus. Zu Beratung und Hilfeplänen wurden so auch Praktika neu aufgenommen, in denen die Teilnehmer an Arbeitswelt herangeführt werden.
Das Kriterium "Integration in den Arbeitsmarkt" hat im Programm höchste Priorität. Freie Träger, die nach den neuen Richtlinien Stellen bei der AIM beantragen, müssen in ihren Anträgen die Nähe zum allgemeinen Arbeitsmarkt nachweisen. Dafür sind entsprechende Qualifizierungskonzepte vorzulegen.
"Die bisherigen Vermittlungsquoten unterstreichen den Erfolg der neuen Förderpraxis", so Dr. Anna Ringbeck. Und benennt einen weiteren positiven Effekt: "Neben dem geförderten Personenkreis wurden allein 2002 weitere 100 Männer und Frauen aus der Sozialhilfe entlassen, die mit den Beschäftigten in Haushaltsgemeinschaft leben".