24 Beschicker stehen einer Verlängerung der Öffnungszeiten aufgeschlossen gegenüber, 34 Standbetreiber lehnen eine Verschiebung oder Verlängerung der Marktzeiten ab. Und 92 Angeschriebene haben sich gar nicht geäußert. "Das ist schon erstaunlich angesichts der bislang hoch emotional geführten Debatte", findet Koch, seines Zeichens stellvertretender Ordnungsamtsleiter.
Gute Argumente für oder wider das verlängerte Einkaufen auf dem Domplatz gibt es einige: Marktmeister Wolfgang Rölver führt vor allem die geänderten Kaufgewohnheiten der Menschen ins Feld: "Heutzutage gehen viel weniger Kundinnen und Kunden schon um sieben oder acht Uhr morgens los. Die meisten wollen doch am Samstag erst einmal ausschlafen, würden aber gern länger als bis 13.30 Uhr über den Markt bummeln. Das sind doch Umsätze", gibt er zu bedenken. Darüber hinaus würde die Stadt einen größeren Gleichklang mit den Geschäften in der Innenstadt generell begrüßen, sprich: später öffnen, später schließen. "Der Markt ist ein Teil des Münster-Bildes am Wochenende und lockt außer den Münsteranern auch viele Besucherinnen und Besucher in die Stadt", unterstreicht Koch. Ein großer Teil der Marktbeschicker sieht indes das ehedem kurze Wochenende weiter schwinden und mag auch nicht auf zusätzliche Umsätze hoffen. Viele sehen Probleme mit den Beschäftigten auf sich zukommen.
Die Stadt will die Entscheidung weitestgehend den Marktleuten überlassen. "Wir liefern Gestaltungsvorschläge für ein zeitgemäßes Konzept", wirbt Koch für die städtische Initiative.
Als nächstes wird das Ordnungsamt alle Marktbeschicker zu einer Vollversammlung einladen, um die Ergebnisse der Befragung mit allen Details zu erläutern und zur Debatte zu stellen. Erst danach soll eine Entscheidung fallen. Vorstellbar ist vieles: Sollten die Marktbeschicker sich nach der Diskussion für eine Änderung der Öffnungszeiten aussprechen, müsste eventuell die Marktsatzung geändert werden. Dann ist ein Ratsbeschluss gefragt. "Aber vielleicht bleibt ja auch alles beim Alten", schmunzelt Koch.