"Am Ende der ersten Wettbewerbsstufe wird das Kulturforum Westfalen mit dem Museum für Gegenwartskunst und der Musikhalle erstmals ein Gesicht bekommen", unterstreicht Münsters Stadtrat Hartwig Schultheiß das Ziel des Wettbewerbs. "Dann wird die herausragende Bedeutung des Projektes für die Stadt und die Region mit Händen greifbar sein."
Der Wettbewerbsfahrplan sieht für den 29. Juli ein Auftaktkolloquium vor, das die Möglichkeit bietet, Fragen an Preisrichter und Auslober zu stellen. Die Aufgabe ist äußerst komplex: Gilt es doch nicht nur, Vorschläge für zwei Kulturgebäude mit völlig unterschiedlichen Nutzungen vorzustellen, die Büros müssen sich auch den Kopf über den Freiraum zwischen Schloss, Musikhalle und Museum zerbrechen. Hier müssen Lösungen gefunden werden sowohl für die Send-Zeiten als auch für andere Großveranstaltungen wie zum Beispiel das Turnier der Sieger.
"Platz und Gebäude bieten die Chance, einen Stadtraum der Begegnung und Kommunikation zu schaffen, der zwanglose Treffen ermöglicht, zum Verweilen einlädt, aber auch große Open-Air-Veranstaltungen zulässt", umschreibt Projektleiter Wolfgang Wimmer die Anforderungen. Natürlich gehört auch die Anbindung des Hindenburgplatzes an Altstadt und Innenstadt zur Aufgabenstellung. Die trennende Wirkung der stark befahrenen Straße Hindenburgplatz soll deutlich abgemildert werden. Fest steht allerdings, dass eine Untertunnelung aus städtebaulichen und verkehrstechnischen Gründen nicht in Frage kommt.
Die Projektpartner Stadt Münster, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Regionale 2004 und Land Nordrhein-Westfalen haben sich für die erste Stufe des Wettbewerbs auf ein europaweit offenes Verfahren geeinigt. Zusätzlich werden einige international renommierte Büros aus Übersee eingeladen, die Erfahrungen im Museums- und Konzerthallenbau nachweisen können.
Hartwig Schultheiß: "Ich interpretiere die Entscheidung auch als Signal der Beteiligten für die Bewerbung der Stadt Münster als Kulturhauptstadt Europas 2010. Außerdem haben mit diesem Verfahren auch junge Büros die Chance, neben ,großen Namen‘ vor der Jury zu bestehen. Dafür bietet das gewählte anonyme Verfahren die beste Garantie. Auch wenn wir so natürlich keinen Einfluss auf die Zahl der Teilnehmer haben und möglicherweise hunderte von Wettbewerbsbeiträgen an drei Jury-Tagen bewältigen müssen." Vorsichtshalber ist für die Jury-Sitzung schon einmal die Halle Münsterland gebucht worden, dort gibt es ausreichend Ausstellungsflächen.
Die Ergebnisse der ersten Wettbewerbsstufe werden in den parlamentarischen Gremien diskutiert, bevor rund fünf Preisträger in die zweite, kooperative Stufe gehen. Dort werden Einzelheiten der Entwürfe unter die Lupe genommen und verfeinert, so dass dann der erste Preis des Wettbewerbs vergeben werden kann.
Die Unterlagen zum Wettbewerb können unter der Internet-Adresse www.kulturforum-westfalen.de angefordert werden. Außerdem ist der Wettbewerb unter //ted.publications.eu.int auch im EU-Amtsblatt zu finden.