Betrachtet man die sechs großen Schulformen Grundschule, Sonderschule, Gymnasium, Realschule, Hauptschule und Gesamtschule, so ergibt die städtische Statistik folgendes Bild: Bei der Schülerzahl liegen die Gymnasien mit fast 10 950 Schülern vorn. Das sind 33,6 Prozent aller Schüler in Münster. Es folgen die Grundschulen mit 9881 Jungen und Mädchen (30,3 Prozent), vor den Realschulen (4771 Schüler; 14,6 Prozent), den Hauptschulen (3206 Schüler; 9,8 Prozent), den Sonderschulen (2332 Schüler; 7,2 Prozent) und der Gesamtschule (1440 Schüler an der Friedensschule; 4,4 Prozent). Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass diese Reihenfolge seit über zehn Jahren stabil und spezifisch für Münster ist.
Bei den Grundschulen, die eine durchschnittliche Klassenstärke von 22,8 Kindern haben, besteht ein nahezu ausgewogenes Geschlechterverhältnis (Mädchen: 49,4 Prozent; Jungen: 50,6). 54 Prozent der Grundschulen sind katholische Einrichtungen. Der Anteil der Gemeinschaftsgrundschulen beträgt 30,2 Prozent und die evangelischen Grundschulen erreichen 15,8 Prozent.
Ähnlich wie in den Grundschulen besuchen in den Hauptschulen im Durchschnitt 22,7 Kinder eine Klasse. Laut Statistik liegt der Anteil der Jungen mit 56,3 Prozent eindeutig vor dem der Mädchen mit 43,7 Prozent. In den Klassen der Realschulen sitzen im Durchschnitt 28,6 Kinder (Mädchen: 48,2 Prozent; Jungen: 51,8). An den Gymnasien liegt die Klassenstärke in der Unter- und Mittelstufe bei 28,8 Kindern (Mädchen: 54,5 Prozent; Jungen: 45,5). In der Oberstufe gibt es wegen des Kurssystems keinen Klassenverband mehr. An der Friedensschule, Münsters einzige Gesamtschule, beträgt der Mädchen-Anteil 50,3 Prozent und der Anteil der Jungen 49,7 Prozent.
Wie sieht es bei den Sonderschulen aus? Wegen der notwendigen intensiven Betreuung liegt hier die durchschnittliche Klassenstärke bei 12,9 Kindern. Bei den Schülerzahlen liegen die städtischen Schulen (58,6 Prozent) vor denen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (33,5) und der privaten Träger (7,9).
Insgesamt sind die Schülerzahlen von 1990 bis 2002 von fast 28 300 auf fast 32 600 und damit um 15 Prozent angestiegen. Betrachtet man die Entwicklung der Schülerzahlen an den verschiedenen Schulformen, so ist bei den Sonderschulen mit 52,4 Prozent der stärkste Zuwachs zu verbuchen, gefolgt von den Realschulen mit 33 Prozent, den Hauptschulen mit 22,6 Prozent, den Grundschulen mit 12,5 Prozent, der Gesamtschule mit 8,6 Prozent und den Gymnasien mit 4,7 Prozent.
"In Münster gibt es überdurchschnittlich viele Schul- und Bildungsanbieter, auch mit regionaler und überregionaler Bedeutung", zieht Dr. Helga Kreft-Kettermann, Leiterin des Amtes für Stadt- und Regionalentwicklung, Statistik, Bilanz. "Vielfalt und Qualität prägen die Schul- und Bildungslandschaft der Stadt und zeichnen sie als Bildungsstadt auf hohem Niveau aus."