Unter den präsentierten Medaillen befinden sich auch so genannte Schraubtaler in einer sehr seltenen Ausführung. In ihrem Inneren erscheinen in Öl gemalte Porträts von Friedensgesandten, so etwa vom Hauptgesandten Frankreichs, des Herzogs von Longueville und seiner Frau.
"Friedensmedaillen aus den Jahren von 1620 bis 1640 belegen die Sehnsucht nach Frieden in den unruhigen Zeiten des 30-jährigen Krieges", erklärt Dr. Bernd Thier, Numismatiker im Stadtmuseum. Die allegorische Darstellung der auf einer Schnecke reitenden Friedensgöttin Pax versinnbildlicht hierbei jedoch, dass schon die Zeitgenossen kaum mit einem raschen Frieden rechneten. Um so größer war die Freude im Mai 1648 beim Abschluss des Spanisch-Niederländischen Teilfriedens ("Vrede van Münster") und im Oktober 1648 nach dem Westfälischen Friedensschluss.
Das war für den münsterschen Münzmeister Engelbert Ketteler Anlass genug, mehrere aufwändige Gedenkmedaillen anzufertigen, die besonders von den noch in der Stadt weilenden Gesandten zur Erinnerung erworben wurden. Der Rat der Stadt ließ eigens besondere Emissionen in Gold herstellen, die auch als kostbare Ehrengeschenke verteilt wurden.
Auch die weiteren Münzen, Geldscheine, Medaillen und Plaketten zur münsterschen Stadtgeschichte aus dem aufgelösten Münzkabinett des Stadtmuseums werden jetzt nach und nach in die entsprechenden Themenkabinette eingefügt.
Foto: Im Kabinett Westfälischer Friede erinnern Medaillen an den historischen Friedensschluss anno 1648.
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