Gleich mehrere renommierte Gutachterbüros waren neben den Fachämtern der Verwaltung in den vergangenen Monaten allein für die Umweltverträglichkeitsprüfung aktiv. Zu den wichtigsten Ergebnissen aus sämtlichen Untersuchungen gehören:
Immer zwei Spuren befahrbar
Die auf Parkbauten spezialisierte städtische Parkhausgesellschaft WBI hat ein Konzept entwickelt, wie die Funktionsfähigkeit des Ludgeriplatzes auch während der rund zweijährigen Bauzeit erhalten bleiben kann. Durch eine Verschiebung des Kreisverkehrs in drei Phasen ist nach ihrem Plan gewährleistet, dass durchgängig zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen werden. Außerdem muss keine Straße für den Bau vom Ludgeriplatz abgeschnitten werden, zeitweise Ausnahme: der Kanonengraben.
Neues Lärmschutzprogramm
Die Verwaltung schlägt vor, mit dem Bau der Tiefgarage ein projektbegleitendes Lärmsanierungsprogramm aufzulegen, von dem das Umfeld des Ludgeriplatzes sowie Moltke- und Hafenstraße profitieren. Denn hier werden schon heute Lärmbelastungen gemessen, die an einigen Häusern im gesundheitsgefährdenden Bereich liegen. Mit den geplanten Maßnahmen (Schallschutzfenster, spezielle Lüftungen) werden für Häuser, die heute über diesen Grenzwerten liegen und projektbedingt mit erhöhten Lärm-Außenpegeln rechnen müssen, deutliche Verbesserungen erzielt - auch außerhalb des eigentlichen Plangebietes. So wird dort gesundes Wohnen und Arbeiten möglich sein, auch wenn sich die Lärmbelastung in den nächsten Jahren (2007) leicht erhöht. Bis 2015 wird übrigens insgesamt ein Sinken des Verkehrsaufkommens prognostiziert, weil dann mit dem Ausbau der "Umgehungsstraße" (B 51) Entlastungen für die Innenstadt, beispielsweise auch für die Hafenstraße, zu erwarten sind. Für die anderen Straßen ist keine Lärmsanierung erforderlich, weil hier die Grenzwerte schon heute eingehalten werden bzw. die Belastung durch die Tiefgarage nicht steigt.
Keine Konsequenzen für Wasser und Luft
Besonderen Schutz genießt naturgemäß das Grundwasser. Ein Gutachten zeigt: Mit dem richtigen Bauverfahren sind weder während, noch nach der Bauzeit Beeinträchtigungen zu befürchten, sei es bei der Versorgung der Vegetation bis hin zur Promenade oder bezüglich der Standfestigkeit der Gebäude (Stichwort Absenkungen). Auch bei der Belastung mit Schadstoffen, die Fahrzeuge verursachen, werden durch den Bau der Tiefgarage keine kritischen Grenzwerte überschritten.
Mehr Platzqualität
Als markantes Einfallstor zur südlichen Altstadt hat der Ludgeriplatz auch Einfluss auf das Stadtbild. Dieses deutlich zu verbessern, ohne es grundlegend zu verändern, ist Ziel der Oberflächengestaltung. Der aus einem Wettbewerb hervorgegangene Entwurf will durch eine ansprechende Oberflächengestaltung die Aufenthaltsqualität rund um den Platz erhöhen. Pflasterung, Beleuchtung und Bepflanzung sollen zu einem einheitlichen Platzgefühl beitragen. Dazu müssen zunächst einige Bäume um und auf dem Platz weichen. Ist für das Innere des Kreisverkehrs doch zukünftig eine Wasserfläche vorgesehen, in deren Mitte die Skulptur mit Ochs und Pferd ihren Platz finden soll.
Da der Kreis insgesamt um einige Meter weiter gen Süden verschoben wird, ist ein ausreichender Abstand zur Promenade, die denkmalgeschützt ist, gewahrt.
Kosten
Für die Tiefgarage und ihre Erschließung werden rund 14 Millionen Euro kalkuliert, ca. 5 Millionen Euro fließen in verschiedene Begleitmaßnahmen (z. B. Kanalverlegung, Straßenumbau, Lärmschutz und Ausgleichsmaßnahmen, Umfeldgestaltung). Nur die Begleitmaßnahmen werden aus dem städtischen Haushalt finanziert.
Haushalte werden informiert
Vor Offenlegung des Bebauungsplanes, die für Mitte Oktober bis Mitte November geplant ist, wird ein städtisches Informationsblatt die verschiedenen Aspekte vorstellen. Es wird an die Haushalte im Südviertel verteilt und an städtischen Info-Stellen ausliegen.