Die Drogenhilfe hat sich der Devise "Aufklären, Versachlichen und Schaden begrenzen" verschrieben. Dem dienen Info und Beratung am Montag, 13. Oktober, von 15 bis 17 Uhr und am Freitag, 17. Oktober, 9 bis 12 Uhr. Die Hotline ist unter 4 92-51 73 vom 14. bis 16. Oktober geschaltet: am Dienstag von 10 bis 12 Uhr, Mittwoch 14 bis 16 Uhr, Donnerstag 16 bis 18 Uhr.
Die öffentliche Diskussion über Haschisch-Rauchen unter Jugendlichen ist kontrovers. "Die Urteile bewegen sich zwischen Verharmlosen und Verteufeln. Eltern und Lehrer sind verunsichert. Kein Wunder, wenn kaum jemand über die Droge Bescheid weiß, die jugendlichen Konsumenten eingeschlossen", so Eckhardt Linka, der Leiter der Drogenhilfe.
Doch es besteht Grund zur Aufklärungsarbeit. Jeder vierte Jugendliche hat laut Bundesstatistik schon gekifft, und das Konsumverhalten hat sich gewandelt. "Viele gehen heute unglaublich leichtfertig mit Alkohol und Cannabis um, regelrechtes 'Rauschtrinken' und 'Sich zumachen' stehen für diesen exzessiven Konsum", berichtet der Drogen-Fachmann.
Problematischer Haschischkonsum war 2002 erstmals vor Heroin der mit Abstand häufigste Anlass, bei der Drogenhilfe der Stadt Rat zu suchen. "Dabei können wir in Münster noch froh sein, dass wir an die Jugendlichen herankommen", so Linka. "Viele Drogenhilfe-Einrichtungen erreichen mit ihren Angeboten die Betroffenen überhaupt nicht."
Laut Betäubungsmittelgesetz muss die Polizei übrigens nach wie vor alle Vorgänge mit Cannabis an die Staatsanwaltschaft weiterleiten. Ob die das Verfahren dann wegen geringer Mengen für den Eigenverbrauch einstellt, ist Ermessenssache. Wer gekifft hat und am Steuer erwischt wird, kann grundsätzlich nicht auf eine Einstellung hoffen.