Gerald Finger und Silvio Westerhausen, Absolventen des Fachbereichs Vermessungswesen, haben aus der Überlagerung der automatisierten Liegenschaftskarte mit dem Alerdinck-Plan eine beeindruckende Genauigkeit und einen Maßstab von 1:2940 bestimmt. Sie weisen nach, dass Buddenturm und Zwinger im Alerdinck-Plan um mehr als das Zweifache vergrößert dargestellt werden.
"Dies gilt auch für die Darstellung der übrigen Befestigungsanlagen, die die Stadt in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges uneinnehmbar erscheinen lassen sollte", erläutert Michael Tegtmeier, Leiter des städtischen Vermessungs- und Katasteramtes. Die Mächtigkeit des überdimensionierten Festungswalles wird in der Ausstellung in einem aktuellen Luftbild besonders deutlich. Die Untersuchungen zeigen, dass sich die Überdimensionierung jedoch nur in Richtung Kartenrand erstreckt, während die Lage der Gebäude im Innern unverändert bleibt. Bereits 1998 hat das Vermessungs- und Katasteramt nachgewiesen, dass die heutigen Verkehrsflächen der Innenstadt mit den Wegeflächen des Alerdincks unter Berücksichtigung der Kriegszerstörung und des Wiederaufbaus zu rund 85 Prozent identisch sind.
Die aktuellen Untersuchungsergebnisse sind digital aufbereitet worden, so dass in der Ausstellung eine interessante 3-D-Animation des Ringwalles und ausgewählter Gebäude zu sehen ist. Ein handkolorierter Sonderdruck des Alerdinck-Planes mit einer Begleitbroschüre ist im Kundenzentrum Planen - Bauen - Umwelt des Stadthauses 3 für zehn Euro erhältlich.
Bild: Die Absolventen der Uni Duisburg - Essen, Gerald Finger und Silvio Westerhausen, Prof. Peter Mesenburg und Michael Tegtmeier, Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes (v.l.) führten in die Ausstellung ein. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung honorarfrei