Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt hatte bereits am Tag nach der Sendung die Initiative ergriffen, um das Unternehmen sofort einer umfassenden außerordentlichen Überprüfung zu unterziehen. Dazu werden auch umfangreiche Unterlagen und Protokolle gesichtet und Beschäftigte der Firma befragt. Wenn sich die Vorwürfe aus der ZDF-Sendung bestätigen, könnte am Ende der Prüfung etwa Mitte Januar die Einleitung eines Widerrufsverfahrens für die Erlaubnis zum Halten von Versuchstieren stehen.
Ziel ist, in der Firma auf jeden Fall die Einhaltung der gesetzlichen Tierschutzbestimmungen zu sichern - auch ganz im Sinne einer Weisung der Bezirksregierung Münster vom 16. Dezember. Das Veterinäramt der Stadt stimmt sein Vorgehen eng mit der Bezirksregierung und dem Ministerium als Fachaufsichtsbehörden ab. In einem Schreiben werden die Aufsichtsbehörden um fachliche Unterstützung beim weiteren Prüfverfahren gebeten. Außerdem wird das Ministerium nochmals um eine Kopie des nicht gesendeten Filmmaterials gebeten, das vom Veterinäramt ebenfalls auf Hinweise auf mögliche Verstöße gegen den Tierschutz untersucht werden muss.
Die Zuständigkeit bei Genehmigungen und der Aufsicht über die Firma Covance sind geteilt. Zulassungen zur Haltung von Versuchstieren erteilt das Veterinäramt; es kontrolliert die Tierhaltung laufend. Die Durchführung von Tierversuchen genehmigt die Bezirksregierung; sie hat das Veterinäramt beauftragt, einmal im Jahr die Durchführung der Tierversuche zu kontrollieren. Verfahren und Entscheidung zum Widerruf der Genehmigung von Tierversuchen liegen bei der Bezirksregierung.