Dieses beeindruckende Ergebnis konnte erreicht werden, obwohl die Büchereien in Kinderhaus und im Gievenbecker Auenviertel jeweils fünf Wochen wegen Renovierung bzw. Umzug geschlossen waren. Auch der Bücherbus musste wegen eines schwerwiegenden technischen Mangels zwei Wochen in der Garage bleiben.
30 Prozent der Bücher und Medien werden wohnortnah in den Stadtteilen ausgeliehen. Besonders beliebt sind die Angebote in Stadtteilen bei Kindern. Fast die Hälfte der dort getätigten Ausleihen entfällt auf Bücher und Medien für Kinder. Spitzenreiter in der Gunst der Kinder ist der Bücherbus, in dem Kinder zwei Drittel der mehr als 100 000 Ausleihen vornehmen.
Überhaupt tragen die Kinder wesentlich zu den Rekordzahlen der Stadtbücherei bei. Von 2000 bis 2003 stieg die Ausleih-Zahl im Kinderbereich um 20 Prozent. "Wer glaubt, dies sei nur auf Medien wie Kassetten, DVDs und Spiele zurückzuführen, der täuscht sich", sagt Monika Rasche, Leiterin der Stadtbücherei. Gerade das "alte" Medium Buch erfreue sich wachsender Beliebtheit.
Seit Vorliegen der PISA-Studie ist anscheinend ein Bewusstseinswandel eingetreten. Die Büchereileiterin kann dazu Zahlen nennen: "Die Zahl der Kinder unter Zwölf, die von ihrem Büchereiausweis regelmäßig Gebrauch machen, stieg in den vergangenen zwei Jahren um 27,5 Prozent. Über 200 Schulklassen mit 4500 Kindern und Jugendlichen lernten 2003 bei Führungen die Bücherei kennen." Die Stadtbücherei wird damit immer mehr zu einem wichtigen Bildungspartner.
Bei Erwachsenen steht ebenfalls das Sachbuch hoch im Kurs - gefragt sind Ratgeber-Literatur für den Alltag und Bildungslektüre. Auf Platz 1 stehen hier die Bücher zur Pädagogik, gleichermaßen nachgefragt von Eltern und Erziehern. Im Unterhaltungssegment ist das Hörbuch absoluter Renner. Trotz Aufstockung des Angebots im vergangenen Jahr gelingt es nicht, die starke Nachfrage zu decken. Während der Roman seine Stellung hält, verändert sich bei Filmen das Nutzungsverhalten - die DVD ist im Kommen zulasten der Videofilme.
"Neue Medien kommen und gehen", zieht Monika Rasche ihr Resümee aus den statistischen Auswertungen der Stadtbücherei, "was bleibt, ist das Buch".