Die münstersche Honigqualität steht im krassen Gegensatz zu Untersuchungen der Stiftung Warentest. Sie ließ 34 Honige analysieren, die vornehmlich von großen Herstellern und Importeuren stammen (nur fünf der untersuchten Honige wurden in Deutschland produziert) und zumeist in Lebensmittelketten verkauft werden. Danach verstießen 18 Honige gegen Vorschriften. Zwölf Proben enthielten Rückstände von Antibiotika, Bienenabwehrmitteln und anderen kritischen Substanzen, zehn hätten überhaupt nicht als Honig verkauft werden dürfen.
In Münster haben das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt und das Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bereits 1993 gemeinsam mit den Imkervereinen eine Qualitätsinitiative gestartet. Sie unterstützen die Imker mit Schulungen. Seit 1997 gibt es mit der "Gläsernen Wabe" einen Wanderpokal als Auszeichnung für besonders guten Honig. Zur Wertung wird ausschließlich Honig zugelassen, der nachweislich rückstandsfrei ist.
"Auch in Münster können Honigbienen nicht ohne Arzneimittel gegen den Parasiten Varroa-Milbe geschützt werden", so Margret Rieger vom Bieneninstitut. "Unsere Initiative zeigt aber, dass mit der richtigen Auswahl und Anwendung von zugelassenen Mitteln das Problem der Medikamenten-Rückstände in den Griff zu bekommen ist." Mit der Selbstkontrolle ihres Honigs hätten die Imkervereine einen Weg beschritten, "der bundesweit einmalig ist und europaweit als Vorbild gelten kann".
Die Adressen der münsterschen Imker, die nachgewiesen haben, dass ihre Honige rückstandsfrei sind, können am Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer (Tel. 23 76-663) und beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt (Tel. 0 25 34 / 971-301) abgerufen werden.