Hintergrund der Debatte um ein Pflichtjahr sind Überlegungen, den Wehrdienst und damit auch den Zivildienst abzuschaffen. In Deutschland sind derzeit rund 90 000 Zivildienstleistende aktiv beispielsweise in Krankenhäusern, Heimen oder im Umweltschutz. Wer sollte ihre Arbeit machen, fragte unlängst das Forum Soziales Netz Münster im Internet.
Die Antworten spiegeln die Bandbreite der Meinungen, die auch auf politischer und Verbandsebene vertreten werden. Während manche in einem sozialen Pflichtjahr für Männer und Frauen die Lösung sehen, setzt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) auf eine Flexibilisierung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Schon heute nehmen rund 13 000 junge Menschen im Jahr das Angebot wahr. Es könnten mehr als doppelt so viele sein, gäbe es genug Stellen. „Noch mehr Menschen ließen sich gewinnen, böte das FSJ mehr Alternativen“, erläutert Nicole Lau, Leiterin der Freiwilligenagentur Münster, das bagfa-Modell. Denkbar wäre, die Dauer von derzeit 12 Monate auf 3 bis 24 Monate zu verändern. Auch ein Einstieg mit beispielsweise nur 20 Wochenstunden könnte das FSJ nicht nur für junge Menschen, sondern auch für Arbeitslose, Rentner oder andere Interessierte attraktiv machen.
Mehr zu diesem und anderen Themen findet sich in der aktuellen Ausgabe der „FA aktuell“, die in der Münster Information im Stadthaus 1 und in der Freiwilligenagentur im Gesundheitshaus an der Gasselstiege ausliegt.