Über 20 Fotowände spiegeln in dieser Ausstellung die Chronik des Hauses. Tafel für Tafel lassen sich markante Stationen des Stadtmuseums von der Gründungsinitiative engagierter Münsteraner bis heute nachvollziehen. „Dies alles gehört zum Stadtmuseum“, wird der Besucher gleich beim Eintritt ins Friedrich-Hundt-Studio auch mit Haus Rüschhaus und dem Mahnmal Zwinger vertraut gemacht, die Teil des Stadtmuseums sind.
60 000 Objekte und eine halbe Million Fotografien
Sinnfällig kann der Besucher bei seinem Rundgang den Weg des Museums vom ersten angemieteten Domizil im Gerling-Haus bis zum Neubau nachvollziehen. Der Spot richtet sich auf einzelne Etappen, erinnert an große Ausstellungen und zeigt, wie die Sammlung des jungen Museums wächst - bis heute auf über 60 000 Objekte und 500 000 Fotografien.
„Bei diesem Streifzug legen wir besonderes Gewicht auf den Ortswechsel an die Salzstraße im Jahr 1989“, erläutert Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé. „Das war der wesentliche Schritt nach vorn, die Voraussetzung für einen professionellen Museumsbetrieb“. Mit über 2500 Quadratmeter Ausstellungsfläche gehört das Stadtmuseum Münster seitdem zu den größten stadthistorischen Museen in Deutschland.
„Das Stadtmuseum bewahrt, pflegt und reflektiert das kulturelle Erbe Münsters. Es genießt hohes Ansehen in der Bürgerschaft und hat seinen unverzichtbaren Stellenwert in der Kultur- und Bildungslandschaft dieser Stadt“, unterstreicht Kulturdezernentin Helga Boldt. Trotz der erfolgreichen Museumsarbeit oder gerade deswegen gibt es - und auch das zeigt die Ausstellung - noch viele Wünsche und Ziele für die Zukunft. Einer, der ganz oben auf der Liste des Stadtmuseums steht, lautet: Mehr Platz.
Mit einer Vision begann einst die Geschichte des Stadtmuseums. Der Architekt Rainer M. Kresing denkt sie zum 25. Geburtstag weiter: Eine Projektion auf der Galerie zeigt, wo mögliche Erweiterungsflächen für das Museum liegen könnten.
Dr. Barbara Rommé: „Ein Stadtmuseum möchte alle Epochen und wesentlichen Etappen seiner Geschichte zeigen. Vor allem die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts braucht dringend Raum“, so die Museumschefin. Der Zuwachs Münsters nach der Gebietsreform 1975 könne nur unzulänglich nachvollzogen werden; ein Stadtmodell nach der Eingemeindung sei Herausforderung für die nächsten Jahre.
Und welche Schätze aus Platzmangel noch in den Magazinen schlummern, demonstriert die Ausstellung mit zwei Beispielen. Aus dem 17. Jahrhundert stammt ein dreiteiliger, transportabler Archivschrank aus Eiche. Er war mit seinen tiefen Laden und zahlreichen Schubkästen Aufbewahrungsort für Urkunden und andere Dokumente.
Samenhandlung Eggersmann im Original
Im Ausstellungslicht erscheint auch die Einrichtung der Samenhandlung Katharina Eggersmann aus dem Jahr 1922. Erst vor wenigen Jahren wurde der Laden in Münster-Hiltrup aufgegeben und die Innenausstattung vom Museum erworben. Von den Geschäftspapieren, Stempeln, den Samentütchen für Gemüseanbau bis zu Kommoden mit Schubladen und den verschiedenen Waagen ist alles erhalten. Zwei Objekte, stellvertretend als „Platzhalter“ für viele interessante Zeugnisse der Stadtgeschichte Münsters.
Ausstellung „Bilanz und Zukunft – 25 Jahre Stadtmuseum Münster“, 27. April bis 27. Juni; dienstags – freitags 10 bis 18 Uhr; samstags/sonntags 11 bis 18 Uhr.
Fotos: Im Mai 2003 überreicht Regierungspräsident Dr. Jörg Twenhöven (l.) dem Vorstand des Vereins Münster-Museum e.V. und Museumsleiterin Dr. Barbara Rommé die Gründungsurkunde der „Stiftung Stadtmuseum Münster“
Erstes Domizil des Stadtmuseums Münster: Das ehemalige Gerling-Haus an der Windthorststraße.
Prominenz zur Ausstellungseröffnung mit Arbeiten der renommierten Fotografin Barbara Klemm (3.v.l.): Der Politiker Dr. Bernhard Vogel (2.v.r.) hielt die Laudatio auf die gebürtige Münsteranerin.
Nach aufwändiger Sicherung der Fassade wird das Gebäude des heutigen Salzhofes durch eine Sprengung entkernt. Anschließend beginnen die Bauarbeiten für den modernen Komplex des Stadtmuseums.
Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei