Die Zahl der neu aufgebauten Kontakte (118) liegt höher als die der Altkontakte (109) und belegt die hohe Fluktuation an Personen, die hier Hilfe suchen. Dreiviertel von ihnen waren zwischen 17 und 24 Jahre alt.
Die Streetworker bieten neben Beratungsgesprächen auf der Straße auch intensive Unterstützung in der Anlaufstelle an der Hafenstraße an. Die Angebote werden täglich von 20 bis 40 jungen Menschen genutzt. Die ganzheitliche Einzelhilfe ist eines der wichtigsten Angebote. Hier werden mit den Betroffenen Probleme wie Wohnungslosigkeit, Strafverfahren und Entschuldung angegangen. Daneben gibt es das Streetworkmobil am Hauptbahnhof, ein offenes Frühstück und Café, Unterstützung bei der Wohnungssuche und Angebote zur Freizeitgestaltung.
Unverändert blieb der Bedarf an Hilfe durch die Streetworker für junge Menschen, die sich in der Straßenszene am Hauptbahnhof oder in der Innenstadt aufhalten. Darüber hinaus stieg die Nachfrage an intensiven Hilfen. Das Hauptproblem war hier erneut die Wohnungslosigkeit. Betroffen waren vor allem 17- bis 25-Jährige, die auf dem Wohnungsmarkt geringe Chancen haben und für die es in der Wohnungslosenhilfe keine passenden Angebote gibt. So waren zum Beispiel Ende 2003 mindestens 49 Personen wohnungslos.
Weiter gestiegen ist auch der Bedarf an psychosozialer Begleitung. Starke Auswirkungen haben hier der Konsum synthetischer bzw. sogenannter Partydrogen und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen wie Realitätsverlust, Depressionen und schließlich Einweisung in psychiatrische Kliniken.
Regelmäßige Abstimmungsgespräche fanden mit dem städtischen Service- und Ordnungsdienst und den zuständigen Bezirksbeamten der Polizei statt. So konnten Konflikte am Bahnhof und in der Innenstadt vermieden werden.
Interessierte können den Jahresbericht anfordern bei der Streetwork, Hafenstraße 43, Tel. 4 92-58 60. Der Bericht ist auch als Datei im Stadtnetz publikom abrufbar unter www.muenster.de/stadt/ jugendamt/pdf.
Bildtext: Heike Nees, Leiterin der Fachstelle Aufsuchende Jugendsozialarbeit, und Sozialarbeiter Karsten Langwald legten den Streetwork-Jahresbericht vor. Foto: Veröffentlichung honorarfrei.