Tillmann befürwortet die Pläne des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), das Westfälische Landesmuseum am Domplatz umfassend zu sanieren und zu modernisieren. Außerdem soll das ehemalige Archäologiemuseum an der Rothenburg durch einen neuen Anbau an das Landesmuseum ersetzt werden. „Mit dem beabsichtigten LWL-Doppelbeschluss würde die Kulturregion Westfalen nachhaltig gestärkt und weiterentwickelt.“ Der LWL-Kulturausschuss hat am Freitag, 14. Mai, bereits grünes Licht gegeben. Der Landschaftsausschuss tagt am 4. Juni.
Stimmen die parlamentarischen Gremien der Stadt und die weiteren projektbeteiligten Partner dem jetzt aktualisierten Gesamtkonzept zu, bereitet die Verwaltung in enger Absprache mit dem LWL, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Regionale 2004 die zweite Stufe des Realisierungswettbewerbes für eine städtische Musikhalle und eine Kunsthalle des Landschaftsverbandes auf dem Hindenburgplatz vor. Grundlage für die weiteren Planungen sind die Ergebnisse aus der ersten Wettbewerbsstufe. „Die zweite Wettbewerbsstufe wird zeigen, wie sich die jetzt geplante Kunsthalle in das Kulturforum einfügen lässt“, erläutert Planungsdezernent Hartwig Schultheiß eine der wichtigsten Wettbewerbsaufgaben. „Dabei muss der Zusammenhang von Musikhalle und Kunsthalle weiterhin den hohen städtebaulichen Ansprüchen für den sensiblen Standort genügen. Der Landschaftsverband hat bereits zugesichert, dass auch bei einem im Vergleich zum ursprünglich vorgesehenen Museum für Gegenwartskunst verminderten Bau- und Finanzvolumen ein adäquates Gebäude entstehen wird.“
Die zweite Wettbewerbsstufe endet mit einer Jury-Sitzung, in der die Rangfolge der fünf Preisträger aus der ersten Stufen festgelegt wird. Die Kosten für die zweite Stufe belaufen sich auf rund 225 000 Euro.
Für das städtische Teilprojekt Musikhalle überprüft die Fachverwaltung zurzeit noch einmal das Raumprogramm. In Zusammenarbeit mit den späteren Nutzern richtet sie ihr Augenmerk besonders auf die funktionalen Aspekte und das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Oberste Leitlinie bleibt dabei die Vorgabe des Rates, ein Konzerthaus zu entwickeln, das höchsten Ansprüchen an die Akustik Rechnung trägt, damit große Konzerte mit international renommierten Künstlern und Orchestern möglich sind.
Zur Finanzierung, zur Betriebsform und zur Betriebsführung hat die Verwaltung inzwischen viele Gespräche mit vergleichbaren Konzerthäusern in Halle, Leipzig, Dortmund, Bielefeld, Freiburg und Baden-Baden geführt. Daraus ergeben sich erste Ansatzpunkte für ein Münster-spezifisches Konzept, das die kultur- und standortpolitischen Ziele der Stadt berücksichtigt. Neben der bauplanerischen Optimierung der Wettbewerbsarbeiten ist die Durcharbeitung eines solchen Konzeptes wesentlicher Bestandteil der weiteren Projektentwicklung.
„Wenn die Gremien der Stadt und des Landschaftsverbandes den Planungen für die verschiedenen Komponenten des Kulturforums zustimmen und außerdem mit dem Land Einigkeit über die Fördermittel und Fördermodalitäten erzielt werden kann, können die nächsten Schritte im vollen Einvernehmen aller Beteiligten angegangen werden. Dann hat das Projekt eine entscheidende Hürde genommen“, setzt Oberbürgermeister Dr. Tillmann auf eine breite Basis für das Kulturforum. „Davon wird sicherlich auch das bürgerschaftliche Engagement für die städtische Musikhalle profitieren. Der Verein und die Stiftung Musikhalle können dann auf die gemeinsame Willensbekundung und konkrete Pläne verweisen.“