"Seit 1998 betreibt das Stadtmuseum intensiv eine Überarbeitung der Schausammlung. Jetzt erhält endlich eine der wichtigsten Frauen der münsterschen Stadtgeschichte den ihr angemessenen Platz", so Museumsleiterin Dr. Barbara Rommé.
Nicht nur die Örtlichkeit ist attraktiver, auch die Präsentation selbst hat gewonnen. Die Objekte wie Erstausgaben und eine Büste der Dichterin befinden sich jetzt innerhalb einer ansprechenden Inszenierung, die den Blick unmittelbar auf die Exponate lenkt. "Eine Zeichnung der Schriftstellerin von ihrem Wohn- und Arbeitszimmer im Haus Rüschhaus - dem 'Schneckenhäuschen', wie sie es nannte - schafft als Hintergrundkulisse mehr Atmosphäre", erläutert Dr. Rita Kauder-Steiniger, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums. Die Zeichnung, von der hier ein großformatiger Ausdruck verwendet wird, ist um 1830 entstanden.
Technische Hilfsmittel erschließen das Werk der Dichterin nun besser. "Das geschriebene Wort bedarf einer besonderen Präsentationsform. Bisher konnten nur einzelne Seiten aus Erstausgaben gezeigt werden. Jetzt können sich die Besucher auch an einer 'Hörstation' zurücklehnen und über Kopfhörer in Ruhe Gedichten, Kompositionen und Auszügen aus Briefen der Droste lauschen", so Kauder-Steiniger. Zu hören sind unter anderem das Naturgedicht "Der Knabe im Moor" und ein Ausschnitt aus der Novelle "Die Judenbuche".
Platz nehmen kann man dazu auf der Gartenbank vor der Rückansicht des Rüschhauses, sozusagen im Garten der Droste, wie ihn ein Holzstich aus dem Jahr 1872 zeigt. Er entstand als Illustration zur zweiten Auflage des von Levin Schücking und Ferdinand Freiligrath herausgegebenen Buches "Das malerische und romantische Westphalen", für das Annette von Droste-Hülshoff 1840/1841 mehrere Balladen verfasst hatte. - www.muenster.de/stadt/museum
Bildtext:
Annette von Droste-Hülshoff hielt ihr "Schneckenhäuschen" mit dem Bleistift fest. - Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.