Stephan Nover, Projektkoordinator aus Münster, berichtete über die Betreuung und Versorgung von 57 in diesem Jahr zugewanderten Spätaussiedlern. Sie werden ein Jahr lang intensiv durch die "Integrationslotsin" Monika Schuller begleitet.
Ziel ist es zunächst, die individuellen Möglichkeiten, Bedürfnisse und Potenziale der Zuwanderer herauszuarbeiten und dazu in Münster Kontakte herzustellen. Dabei geht es um die Bereiche Arbeit, Wohnen und Sprache und darüber hinaus um Hobbys, Sport, Kontakt zur Nachbarschaft und um die Einbindung in die vielen Angebote, die es in der Stadt gibt.
Die Wohnsituation in Münster sei dadurch geprägt, so Nover, dass Zuwanderer bisher fast immer in die Nähe von Verwandten und Landsleuten zogen. Man blieb meist unter sich. So spielten die Begegnung und das Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung als wesentliche Integrationsfaktoren kaum eine Rolle. Offen ist in Münster noch die Frage, ob und wie Zuwanderer gleichmäßig verteilt in allen Stadtteilen Wohnungen finden und damit in Nachbarschaft und soziales Umfeld eingebunden werden können.
Am Zusammentreffen in Enschede nahmen außerdem aus Münster teil: Magdalene Gefroi (zuständige Ratskommission), Spiros Marinos (Vorsitzender des Ausländerbeirates), Hans-Jürgen Hagemann (Bezirksregierung), die Politologen Prof. Dietrich Thränhardt und Ines Michalowski (wissenschaftliche Begleitung) und Peter Safreider (Landsmannschaft der Deutschen aus Russland).
Aus Enschede wurde von einem neuen Modell der Finanzierung von Bildungsangeboten berichtet. Hier werden die Honorare, die die Bildungsträger erhalten, an vorgegebene Erfolgsquoten gekoppelt.
Das Interreg-Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Euregio über die Jahre 2004/2005 durchgeführt und hat ein Finanzvolumen von knapp einer Million Euro. Die Fördermittel stellen das Land NRW, die Städte Münster und Enschede und die Europäische Union bereit.