Münster (SMS) Die Feuerwehr Münster muss verstärkt werden, um auf die Bedarfe einer wachsenden Stadt zu reagieren. So lautet die Kernbotschaft des Brandschutzbedarfsplans für Münster, der jetzt mit gutachterlicher Unterstützung fortgeschrieben werden soll. Danach benötigt die Berufsfeuerwehr im Laufe der kommenden Jahre zusätzliches Personal und Verbesserungen der Gebäude, zudem soll die Freiwillige Feuerwehr stärker unterstützt werden. „Der Brandschutzbedarfsplan zeigt, dass die Feuerwehr weiterentwickelt werden muss, um auch in Zukunft ein gutes Sicherheitsniveau für die Menschen in unserer Stadt zu gewährleisten“, sagt Stadtrat Wolfgang Heuer und ergänzt: „Umfassender Schutz und schnelle Hilfe sind Aufgaben, die nur mit den passenden Ressourcen zu realisieren sind.“
Das Gutachten zum Brandschutzbedarfsplan unterstreicht die Notwendigkeit der in Hiltrup geplanten dritten städtischen Wache für die Berufsfeuerwehr sowie das Bauprogramm für die Standorte der Freiwilligen Feuerwehr. Von den Wachen 1 (York-Ring), 2 (Theodor-Scheiwe-Straße) und dem zukünftigen Neubau 3 (Hiltrup) können die Feuerwehrleute nach Experteneinschätzung bei Bränden innerhalb von acht Minuten nach Alarmierung die Einsatzorte in den städtischen Bereichen Münsters erreichen. Erkannte Defizite im vorhandenen Leistungsspektrum, aber auch das prognostizierte Bevölkerungswachstum machen einen mehrjährigen Aufbau von insgesamt 63 Stellen der Feuerwehr notwendig, etwa um die steigende Zahl von Notrufen entgegenzunehmen sowie genügend Einsatzkräfte zur Bekämpfung von Bränden bereitzuhalten. Die meisten dieser Stellen verstärken den 24-Stunden-Einsatzdienst an sieben Tagen in der Woche. „Bei dem jetzigen Arbeitskräftemangel und angesichts des Ausscheidens geburtenstarker Jahrgänge aus dem Feuerwehrdienst wird es für uns eine Herausforderung, genügend Brandmeisterinnen und Brandmeister auszubilden“, stellt Gottfried Wingler-Scholz, Leiter der Feuerwehr Münster, die Bedeutung der Suche nach Nachwuchskräften heraus.
Der Brandschutzbedarfsplan sieht daher vor, zeitnah ein Ausbildungszentrum zu etablieren, wobei der Standort so gewählt werden sollte, dass dort perspektivisch die bisherige Wachenstruktur sinnvoll ergänzt werden könnte.
Eine wichtige Säule der Gefahrenabwehr ist in Münster die Freiwillige Feuerwehr mit derzeit rund 630 Kräften im aktiven Einsatzdienst. Sie soll bei Bränden in außenliegenden Stadtteilen innerhalb von zehn Minuten nach Alarmierung am Einsatzort eintreffen. Durch Förderung des Engagements und vermehrte Schulungsangebote soll die ehrenamtliche Feuerwehrarbeit gestärkt werden.
Auch im Bereich der Ausrüstung besteht Handlungsbedarf. Sonderfahrzeuge zur schnellen Menschenrettung, Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung sowie ein Teleskop-Gelenkmast für Einsätze in größeren Höhen sollen die Möglichkeiten der Berufsfeuerwehr erweitern. Bei der Freiwilligen Feuerwehr müssen in den nächsten fünf Jahren 29 Fahrzeuge altersbedingt ersetzt werden. Auch organisatorische Maßnahmen wie ein besseres Flottenmanagement und möglichst freie Fahrt für Feuerwehrfahrzeuge im Straßenverkehr werden als Aufgabe für die Stadt Münster formuliert.
Die Stadt Münster ist alle fünf Jahre zur Fortschreibung der Brandschutzbedarfsplanung verpflichtet. Die Maßnahmen und Bedarfe sind so gewählt, dass bei mindestens 90 Prozent der Einsätze die definierten Anforderungen zur Eintreffzeit sowie der Anzahl und Qualifikation der Feuerwehrleute vor Ort eingehalten werden können. Der Brandschutzbedarfsplan soll am 24. April durch den Rat der Stadt Münster beschlossen werden.
Foto: Die Berufsfeuerwehr der Stadt braucht im Laufe der kommenden Jahre zusätzliches Personal und Verbesserungen der Gebäude, um auf die Bedarfe einer wachsenden Stadt zu reagieren. Foto: Stadt Münster/Münster View. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.