Münster (SMS) Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und das deutsch-polnische Jugendwerk werden mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet. Dies hat die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) am Donnerstagabend bekanntgegeben.
„Von ganzem Herzen begrüße ich die Entscheidung der WWL, Präsident Emmanuel Macron mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens auszuzeichnen. Mit fester Überzeugung, unbändigem Tatendrang und einer klaren Vision hat sich Emmanuel Macron um die europäischen Werte, die europäische Zusammenarbeit und die Zukunft der Europäischen Union verdient gemacht“, so Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe in einer ersten Reaktion auf die Verkündung. Und weiter: „Sein couragiertes Eintreten für den Frieden auf dem Kontinent und seine unerschütterliche Dialogbereitschaft gegenüber dem russischen Regime vor und nach dem Überfall auf die Ukraine stehen ganz im Einklang mit den Grundprinzipien des Westfälischen Friedens von 1648.“
Für Markus Lewe sei es „daher eine außerordentliche Ehre, Präsident Macron persönlich zur Preisverleihung im Historischen Rathaus Münster empfangen zu dürfen“. Ebenso freue er sich, dass mit der Verleihung des Jugendpreises an das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) „nicht nur die östliche Dimension des europäischen Projektes, sondern auch die Bedeutung internationaler Jugendbegegnungen gewürdigt wird“.
Weitere Hintergrundinformationen:
Jubiläum: 2023 jährt sich der Westfälische Frieden von 1648 zum 375. Mal. Gemeinsam mit Akteuren und Partnern aus der Stadtgesellschaft hat die Stadt Münster ein Programm mit vielfältigen Formaten für alle Altersgruppen erarbeitet, die Diskussionen, Dialog, Begegnungen und eine große Beteiligung der Stadtgesellschaft ermöglichen. Die Stadt fühlt sich verpflichtet, die Erinnerung an den Westfälischen Frieden wach zu halten und in die Zukunft zu tragen. Das Jubiläumsjahr bietet Anlass, sich mit den Lehren dieses historischen Meilensteins auseinanderzusetzen und eine Vielfalt an Friedensperspektiven zu entwickeln. Neben der Losung „Frieden durch Dialog“ sind dabei auch die Prinzipien des Völkerrechts und der territorialen Souveränität elementare Leitlinien.
Historie: Fünf Jahre lang verhandelten die europäischen Mächte in Münster und Osnabrück, bis sie den Dreißigjährigen Krieg in Europa beenden konnten. Der 24. Oktober 1648 war der offizielle Tag des Friedensschlusses. Dieses große Ereignis wurde vom Sommer 1648 bis zum Frühjahr 1649 mit zahlreichen Staatsakten und Festveranstaltungen gefeiert – und bis heute ist Münster als Stadt des Westfälischen Friedens untrennbar mit diesem Ereignis verbunden. Die Bedingungen, unter denen verhandelt wurden, waren denkbar schwierig: Es gab keinen Waffenstillstand, die Kriegshandlungen wurden ununterbrochen fortgeführt, ebenso wenig gab es international anerkannte und erprobte Regeln für solche Verhandlungen. Die Verhandlungen auf dem Weg zum Westfälischen Frieden gelten deshalb als wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer europäischen Friedensordnung und zur Entwicklung des heutigen Völkerrechtes.