Münster (SMS) Berlin unterstützt den geplanten Musik-Campus in Münster und auch das Sanierungsprojekt Hoppengarten mit üppigen Fördergeldern. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat heute Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro für den Musik-Campus freigegeben und weitere Bundesmittel in Höhe von 5,33 Millionen Euro für das Kunst- und Kulturzentrum Hoppengarten, das vor allem von der Freien Kunstszene in Münster genutzt wird.
Oberbürgermeister Markus Lewe sagt zu den guten Nachrichten aus Berlin: „Nachdem der Rat sich im Grundsatz bereits hinter den Musik-Campus gestellt hat, belegt der Förderentscheidung des Haushaltsausschusses heute, dass das Gemeinschaftsprojekt der Stadt Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität auch auf Bundesebene überzeugend ist. Ich freue mich sehr über diese Entscheidung. Damit ist der Bau eines architektonischen und kulturellen Leuchtturms, in dem Musikhochschule, Westfälische Schule für Musik, Sinfonieorchester und Freie Musik-Szene ein neues gemeinsames Zuhause bekommen sollen, einen großen Schritt weiter.“
"Wird Einwerben von Drittmitteln deutlich beflügeln"
„Die Idee, die Wissenschaft über unsere Musikhochschule und die vielfältige und generationenübergreifende Musikszene aus Münster und dem Umland in einem eigens dafür konzipierten Gebäude zusammenzuführen, war von Anfang an bestechend“, betont Universitätsrektor Prof. Dr. Johannes Wessels. „Es ist erfreulich, dass die enormen Anstrengungen, die bislang in die Projektarbeit geflossen sind, nun erste Früchte tragen. Jetzt gilt es, gemeinsam unsere Anstrengungen zu intensivieren.“
Für das Gemeinschaftsprojekt der Stadt Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität sind nach derzeitigem Planungsstand rund 285 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagt. Dieser Kostenblock war im Vorfeld wichtigstes Thema bei mehreren Kompromiss-Konferenzen zwischen Stadt, Universität und den Spitzen der Fraktionen im Rat der Stadt Münster. Der Rat hatte im Mai im Grundsatz zugestimmt. Eine von mehreren Bedingungen: Stadt und WWU müssen gemeinsam Drittmittel in Höhe von 65,2 Millionen Euro ergänzend einwerben. Lewe: „Die Tatsache, dass der Bund das Konzept unterstützt, wird das Einwerben dieser Drittmittel deutlich beflügeln."
Das integrative Kulturprojekt soll die Bedarfe der Freien Musikszene, des Sinfonieorchesters, der Musikhochschule und der Westfälischen Schule für Musik bündeln. Wie genau der Bau aussehen kann, soll ein hochbaulicher Wettbewerb in 2023/2024, parallel zu einem Bebauungsplanverfahren, zeigen. Der Errichtungsbeschluss ist nach Vorliegen der Wettbewerbsergebnisse und ihrer Überarbeitung Ende 2024 vorgesehen. Wenn der Baubeschluss wie geplant Ende 2025 vom Rat gefasst wird, kann die Planung fortgeführt und 2027 mit dem Bau begonnen werden, so dass die Übergabe an die Nutzer im Jahr 2030 erfolgen könnte.
Hoppengarten: "Starker Rückenwind für Sanierung des Gebäude-Ensembles"
Kulturdezernentin Cornelia Wilkens kommentiert die zweite Förderzusage in Höhe von 5,33 Millionen Euro für den Hoppengarten so: „Es ist ein gutes Signal, dass auch die Freie Kunstszene in Münster von Berlin aus zusätzlich unterstützt wird. Die schwierige Corona-Lage und aktuell die noch völlig unklaren Auswirkungen der Energiekrise machen den freien Künstlerinnen und Künstlern in Münster schwer zu schaffen. Kunst braucht Orte, an denen sie entstehen darf. Der Hoppengarten ist so ein Ort. Ich freue mich für die Freie Kunstszene in Münster, dass wir mit unserem Förderantrag erfolgreich waren und nun starken Rückenwind für die Sanierung des Gebäude-Ensembles haben. Durch diese Fördermittel ist es nun auch möglich, eine dringend benötigte zusätzliche Probebühne am Hoppengarten zu errichten. Das ist eine Chance für die Stärkung unserer Stadt als Kultur-Standort.“
Das ehemalige Heerde-Kolleg soll zu einem architektonisch ansprechenden Schwerpunkt der münsterschen Kunst- und Kulturszene entwickelt werden. Das Grundstück sowie die Gebäude des Anfang der 60-er Jahre von Harald Deilmann erbauten „Collegium Heerde“ wurden 1987 von der Heerde-Stiftung an die Stadt Münster verkauft, die dort zunächst Spätaussiedler und Geflüchtete untergebracht hatte. Danach wurden die Gebäude bis heute von bildenden wie darstellenden Künstlerinnen und Künstlern genutzt, die hier unter anderem auf Bühnen und in Ateliers Kunstwerke schaffen.
Den Plänen zufolge soll die vorhandene Nutzung erhalten, ausgebaut und mit neuen Funktionen für den Bereich der bildenden und darstellenden Kunst weiterentwickelt werden, „um am Hoppengarten einen interdisziplinär ausgerichteten Standort der Freien Kunst- und Kulturszene zu verfestigen“, so Cornelia Wilkens.