Münster (sms) Die Stadt Münster schließt das Haushaltsjahr 2021 mit einem Defizit in Höhe von 1,8 Millionen Euro ab. Entlastend wirkte in diesem zweiten von der Corona-Pandemie geprägten Finanzjahr die Bilanzierungshilfe des Landes in Höhe von 10,8 Millionen Euro.
Diese ermöglicht den Kommunen vor dem Hintergrund der schwierigen Corona-Lage, bestimmte Belastungen des Haushaltes auf spätere Jahre zu verschieben. Ohne diese Möglichkeit läge das Defizit im städtischen Jahresabschluss 2021, den Stadtkämmerin Christine Zeller in den Juni-Sitzungen von Finanzausschuss, Hauptausschuss und Rat vorstellen wird, bei 12,7 Millionen Euro. Zeller stellt deshalb klar: „Die Bilanzierungshilfe besteht nicht aus finanziellen Zuwendungen vom Land. Sie erlaubt uns nur einen etwas größeren Spielraum, mit dem wir die Corona-bedingten Beeinträchtigungen im städtischen Haushalt über einen längeren Zeitraum abbilden können.“
Der ursprüngliche Haushaltsplan 2021 wurde vom Rat mit einem Defizit von 10,7 Mio. Euro beschlossen. Letztlich konnte durch die unterjährige Bewirtschaftung eine Verbesserung erreicht werden. So wirkten sich auf der Ertragsseite im zurückliegenden Jahr insbesondere die Steuererträge aus der Gewerbe- und Einkommenssteuer positiv aus. Belastend waren hingegen die Rückgänge bei den Einnahmen aus Benutzungsgebühren, Teilnehmerentgelten und Mieterträgen.
Im Jahr 2021 hat die Stadt Münster knapp 1 347 Millionen Euro ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr sind unter anderem die Transferaufwendungen um 39 Millionen Euro auf knapp 649 Millionen Euro angestiegen. Dazu gehören beispielsweise die kommunalen Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch.
Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 28 Millionen Euro auf insgesamt 3,8 Milliarden Euro gestiegen. Dennoch ist das städtische Eigenkapital erneut auf 840 Millionen Euro zurückgegangen. Stadtkämmerin Christine Zeller: „Diese Tendenz müssen wir stoppen. Angesichts der geopolitischen Herausforderungen, die sich auch auf den städtischen Haushalt auswirken, ist das eine anspruchsvolle Aufgabe.“