08.03.2022

Umweltdaten weisen den Weg für Umwelt- und Klimaschutz

Erhebung für die Jahre 2019 und 2020 liegt vor / Umweltausschuss tagt am 29. März

Münster (SMS) Die Stadt Münster hat sich viele Ziele für eine gute Umweltqualität gesetzt, eine besondere Herausforderung ist dabei der Klimaschutz. Das zeigen die Umweltdaten für die Jahre 2019 und 2020, die dem Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Bauwesen in seiner Sitzung am 29. März öffentlich vorgestellt werden. Seit zehn Jahren werden im zweijährigen Turnus die „Umweltdaten Münster“ zusammengestellt.

Für die Bereiche Abfall, Wasser und Abwasser, Biodiversität, Boden/Fläche, Grün, Klima/Energie, Lärmimmissionen, Luftschadstoffe, Natur und Landschaft, Umweltmanagement und Verkehr/Mobilität wird transparent dargestellt, wie sich die Umweltsituation in Münster entwickelt. Die Umweltdaten dienen auch zur Überprüfung, inwieweit die von der Stadt gesetzten Ziele einer guten Umweltqualität erreicht werden konnten. Die Auswertung der vollständigen Daten ist nur zeitverzögert möglich, da einzelne Daten erst zum Ende des Folgejahres veröffentlicht werden. Die städtische Datenerfassung für den Turnus 2019/2020 ist deshalb erst zu Beginn des Jahres 2022 abgeschlossen.

Münster bei Abfallvermeidung sowie Wasser- und Luftqualität auf einem guten Weg

Eine Reihe der vor zehn Jahren beschlossenen Ziele wurden zwischenzeitlich erreicht. So wird beispielsweise seit 2018 der Zielwert für das Abfallaufkommen von 425 Kilogramm je Einwohnerin und Einwohner pro Jahr unterschritten. Auch die Qualität des Abwassers aus den Kläranlagen stimmt. Hier werden die Zielwerte für die Stickstoffemissionen im Ablauf eingehalten. Gleiches gilt auch für die Stickoxid- und Feinstaubgrenzwerte in der Luft, die in den vergangenen Jahren nicht mehr überschritten wurden. Hier wirken Maßnahmen wie zum Beispiel die Einrichtung einer Umweltzone.

Beim Klimaschutz stimmt der Weg, aber zur Zielerreichung muss mehr Tempo in die Umsetzung kommen, zeigen die aktuellen Umweltdaten. Bis Ende des Jahres 2020 konnte zwar eine Reduzierung der CO2-Emissionen pro Kopf der Bevölkerung um knapp 43 Prozent gegenüber dem Bezugsjahr 1990 erreicht werden. Dieser Wert umfasst jedoch infolge der gestiegenen Bevölkerungszahl absolut nur 31 Prozent. Zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen sind hier weitere deutliche Anstrengungen im Bereich Wärme, Strom und Verkehr sowie der Förderung des Anteils an erneuerbarer Energie erforderlich.  

Zielkonflikte bei Biodiversität und Flächenverbrauch - Münster stellt sich den Aufgaben

Defizite in der Zielerfüllung zeigen sich in hohem Maße im Bereich der Artenvielfalt. Anhand verschiedener Bioindikatoren, das heißt dem Vorkommen bestimmter Tier- und Pflanzenarten in charakteristischen Lebensräumen, wird geprüft, ob sich die Lebensbedingungen verschlechtern oder verbessern. Dabei zeigen Arten wie der Kiebitz erhebliche Rückgänge. Lediglich die Hälfte dieser münsterschen Population konnte im Vergleich zum Jahr 2018, als es noch 108 Brutpaare gab, registriert werden. Besser ist die Situation bei Schwalben oder bei Pflanzen der Feldflur wie Mohn- und Kornblumen. Jedoch zeigt sich auch hier, dass unterstützende Maßnahmen zur Sicherung der Populationen und der Pflanzen als Nahrungsquellen für Insekten notwendig sind.

Besonders im Fokus stehen die Themen Flächeninanspruchnahme und Eingriffe in das Grünsystem

Während aufgrund einer bundesweiten Änderung im Erhebungsmodus keine qualifizierte Aussage zur Entwicklung im Bereich der Siedlungs- und Verkehrsflächen insgesamt gemacht werden kann, ist beim Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen an der landwirtschaftlich genutzten Gesamtfläche Münsters eine positive Entwicklung zu verzeichnen: Diese hat sich von 1,4 Prozent im Jahr 2016 auf 3,4 Prozent in 2020 erhöht. Zum Schutz des bestehenden Grünsystems wurde als Ziel die vollständige Vermeidung von Eingriffen formuliert.

Neue Standards erfordern Neuausrichtung

Hinsichtlich der rechtlichen und politischen Anforderungen an eine gute Umweltqualität haben sich die Voraussetzungen in den vergangenen Jahren verändert. Es werden heute zum Teil höhere Standards gesetzt, als dieses noch vor zehn Jahren der Fall war. Neue Themenbereiche wie zum Beispiel die Anpassung an den Klimawandel sind zu betrachten. Zudem haben sich Veränderungen in der Erhebungsmethodik ergeben, die eine Anpassung und Neuausrichtung der „Umweltdaten Münster“ in den kommenden Jahren erforderlich machen werden.

Die Detailergebnisse der Umweltdaten sind im Stadtnetz einzusehen: www.stadt-muenster.de/umwelt.

Bild: Blick auf Münster: Die Stadt erhebt hier verschiedene Umweltdaten. Foto: Stadt Münster/Bernhard Fischer. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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