Münster (SMS) Der Krisenstab Wirtschaft der Stadt Münster stellt sich hinter die Initiative von Oberbürgermeister Markus Lewe, Münster zu einer Modellkommune für sorgfältig begleitete Lockdown-Ausnahmen zu machen. „Die Münsteranerinnen und Münsteraner haben mit ihrer Disziplin dazu beigetragen, dass die Pandemie sich in dieser Stadt weniger dramatisch als in anderen Städten ausbreitet. Das rechtfertigt den Versuch, hier in sehr eng gesteckten Grenzen wieder vorsichtige Spielräume für den Handel und die Gastronomie auszutesten“, sagte Christine Zeller.
Die Kämmerin der Stadt Münster sitzt dem Krisenstab Wirtschaft vor, in dem Repräsentanten der örtlichen Wirtschaft zusammen mit der Stadtverwaltung nach Lösungen zur Begrenzung der wirtschaftlichen Folgeschäden der Pandemie suchen. Zeller macht deutlich: „Wir stellen die Gefahren der Pandemie nicht in Frage und verstehen auch die Notwendigkeit von fortgesetzten Kontaktbeschränkungen. Trotzdem ist es richtig, auch auf die vergleichsweise gute Entwicklung in Münster zu reagieren. Die Menschen und auch die Wirtschaft brauchen irgendwann auch einmal wieder positive Signale.“
Nach dem Jahreswechsel lag der Wert in der Domstadt in der Summe acht Wochen unter 50 und ist mit aktuell rund 65 immer noch im Bundesvergleich überdurchschnittlich gut. Auch die intensivmedizinischen Reserven in den Krankenhäusern der Stadt liegen auf einem hohen Niveau. Zudem kann Münster mit gut zwölf Prozent inzwischen eine vergleichsweise hohe Impfquote vorweisen. Die „Luca-App“ zur digitalen Kontaktnachverfolgung wurde bereits in das städtische Präventionssystem integriert. Zudem bieten aktuell sieben Testzentren, 21 Apotheken und 100 Arztpraxen Corona-Tests an und das Angebot wird von der Bürgerschaft intensiv genutzt.
Die Landesregieung hatte in Aussicht gestellt, in ausgewählten Modellkommunen unter strengen Auflagen Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen zuzulassen. Oberbürgermeister Markus Lewe hat in einem Schreiben an die Staatskanzlei dafür geworben, dass Münster eine dieser Modellkommunen wird. Die Stadt Münster schlägt nun vor, dass Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Infektionsfreiheit nachweisen können, zunächst in der Innenstadt und später auch darüber hinaus wieder Zugang zu ausgewählten Einrichtungen haben sollen. In den Einrichtungen selbst sollen weiterhin strikte Hygieneregeln gelten sowie eine klare Begrenzung der Personenzahl pro Fläche. Geschäfte, die mitmachen möchten, müssen im Gegenzug eine digitale Kontaktdatenerfassung sicherstellen, die eine schnelle Intervention des Gesundheitsamtes bei etwaigen Infektionsketten ermöglicht. Zeller: „Das ist ein Vorgehen mit Maß und Mitte, bei dem Chancen und Risiken gewissenhaft gegeneinander abgewogen werden. Denn man darf nicht verkennen, dass ein großer Teil der örtlichen Wirtschaft durch den monatelangen Entzug von Kundschaft inzwischen in eine existenzbedrohenden Lage geraten ist. Das ist auch ein ernsthaftes Risiko für die Zukunft der Stadt, das man nicht ignorieren darf.“
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Pressemitteilungen
25.03.2021