01.12.1999

Knipperdolling und Jan van Leiden kehren als Wanddekoration zurück

Stadtmuseum ließ Fliesen aus dem 17. Jahrhundert in Manufaktur nachbilden / Originelles Weihnachtsgeschenk

(SMS) Handgefertigte Nachbildungen von alten Wandfliesen mit den Täuferporträts - das gibt es nur in Münster und auch da nur im Stadtmuseum mit Blick auf die große Ausstellung "Das Königreich der Täufer", die für Herbst 2000 in Arbeit ist. Wer noch ein originelles Weihnachtsgeschenk sucht, kann die Unikate im Museumsshop an der Salzstraße begutachten. Die drei unterschiedlichen Motive werden einzeln (59,90 DM) oder zusammen im Dreierpaket (169 DM) verkauft.

Die Originale der Fliesen stammen aus dem frühen 17. Jahrhundert. Sie orientieren sich an Kupferstichen des Christoffel van Sichem aus dem Jahr 1606. Die mehrfarbigen Fliesen dienten als Wanddekoration. Sie sind ein Beleg für die historische Bedeutung der niederländischen und auch der münsterschen Täufer in den Niederlanden.

Die drei schlecht erhaltenen Originale befinden sich im Rijksmuseum Amsterdam und im Tegelmuseum Otterlo. Sie zeigen Porträts des Täuferkönigs Jan van Leiden und des Bernt Knipperdolling sowie das Wappen des Königs, hier wiedergegeben nach einem Holzschnitt aus dem 16. Jahrhundert.

Das Stadtmuseum konnte eine niederländische Fayence-Manufaktur zur Herstellung von Nachbildungen gewinnen. Die Arbeit erfolgte wie im 17. Jahrhundert - ausschließlich in Handarbeit und selbstredend in limitierter Auflage. Daher fällt jede Fliese etwas anders aus und wird so zum einmaligen Einzelstück.