Münster (SMS) Vor 47Jahren gehen erstmals in Münster Homosexuelle auf die Straße: Am 29. April 1972 ziehen 200 Demonstranten aus dem In- und Ausland durch den Einkaufstrubel der Innenstadt, um auf ihre gesellschaftliche Ächtung aufmerksam zu machen. Es ist deutschlandweit die erste Schwulen-Demo überhaupt. In einer kleinen Ausstellung blickt das Stadtmuseum zurück auf die Anfänge der Homosexuellen-Bewegung in Münster.
Ein Jahr zuvor war an der Westfälischen Wilhelms-Universität die „Homophile Studentengruppe“ gegründet worden, die es schwulen und lesbischen Menschen ermöglichte, sich untereinander zu vernetzen. Noch bis 1969 hatte der Paragraph 175 männliche Homosexualität unter Strafe gestellt.
Es sollte noch ein jahrelanger Weg werden im Kampf der Schwulen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Im Jahr 2018 benannte die Stadt Münster zwei Straßen nach zwei Protagonisten der frühen Homosexuellen-Bewegung: Anne Henscheid und Rainer Plein.
Fotos:
Erstmals in Münster wagen sich im April 1972 Homosexuelle auf die Straße, um öffentlich gegen Diskriminierung zu protestieren. Foto: Rosa Geschichte. Schwul-lesbisches Archiv Münster / Repro: Stadt Münster.
Über die Anfänge der Homosexuellen-Bewegung in Münster informiert das Stadtmuseum in einer Präsentation. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.